Schopfheim „Ein schönes Ergebnis“

Werner Müller

Kohlengässle: Stadtverwaltung präsentiert Siegerentwurf für Überplanung des Quartiers.

Schopfheim - Von wegen Ruß und Rauch: Links und rechts vom „Kohlengässle“ könnte als „Anknüpfungspunkt“ zur Innenstadt schon bald ein Vorzeigequartier mit Wohnungen, Büros und Praxen entstehen.

Das lässt zumindest der Ausgang eines kleinen Wettbewerbs hoffen, zu dem die Stadt Ende des vergangenen Jahres vier ausgewählte Büros aufgerufen hat (wir berichteten). Das rund 1,4 Hektar große Plangebiet liegt zwischen Hebelstraße und Steinhäußlerstraße, Schwarzwaldstraße und Bahnlinie und umfasst auch den ehemaligen SBG-Parkplatz, der der Stadt gehört.

„Wir haben ein schönes Ergebnis“, freute sich Karin Heining, Fachbereichsleiterin Bau im Rathaus, als sie gestern gemeinsam mit Fachgruppenleiter Bernd Benz das Ergebnis der so genannten „Mehrfachbeauftragung“ präsentierte. Die Stadt habe es sich rund 65 000 Euro kosten lassen, um einen „städtebaulich guten Entwurf“ zu bekommen.

Auslöser für den Wettbewerb war der Umstand, dass für die privaten Grundstücke im Plangebiet bereits konkrete Bauabsichten bestanden. „Wir wollten aber ein Gesamtkonzept“, umschreibt Bernd Benz die Überlegung der Stadt.

Eine Jury, bestehend aus Architekten sowie Vertretern der Verwaltung und des Gemeinderats, kürte Ende Dezember das Büro Thoma, Lay und Buchler aus Todtnau einstimmig zum Sieger. Die Architekten hätten die

Lob für die Idee mit zwei Höfen

„Kleinteiligkeit und den Charme“ des Quartiers aufgenommen und ergänzt.

Weiterhin lobte die Jury die „städtebauliche Idee mit zwei Höfen“ und die Tatsache, dass der Siegerentwurf das Kohlengässle betone. Für ein paar Schwachpunkte formulierte das Gremium Verbesserungsvorschläge.

Die Zielvorgabe hatte gelautet, ein „einheitliches Quartier mit hoher Gestaltqualität und unterschiedlichen Nutzungen“ zu verwirklichen. Der Entwurf solle die vorhandene Bebauung, die überwiegend aus Villen der Gründerzeit besteht, einbinden und „neue Identitäten schaffen“. Im angestrebten „Allgemeinen Wohngebiet“ seien alle Formen des Wohnens (Seniorenwohnungen, Betreutes Wohnen, Mehrgenerationenhäuser, Hotel) sowie Anlagen für Verwaltung, Dienstleistung Büros uns sonstige „nicht störende gewerbliche Betriebe“ zulässig. Am Nordrand des Quartiers (Bahnlinie) sollen Gebäude mit bis zu fünf Geschossen denkbar sein.

Die Jury empfahl denn auch, den Siegerentwurf als Grundlage für die Verhandlungen mit den privaten Bauinteressenten sowie für den Verkauf der städtischen Grundstücke und den eventuell notwendigen Bebauungsplan zu verwenden. Insgesamt ist in dem Quartier der Bau von rund 70 Wohnungen möglich.

Nach Angaben von Bernd Benz muss sich als nächstes der Gemeinderat mit dem Planentwurf fürs Kohlengässle beschäftigen und den Weg fürs weitere Verfahren frei machen. Dann seien Gespräche mit den privaten Bauinteressenten und mit dem Landratsamt zu führen. Die Genehmigungsbehörde müsse entscheiden, ob es für die städtebauliche Neugestaltung des Quartiers eines förmlichen Bebauungsplans bedürfe oder ob sich das Projekt im Rahmen des Paragrafen 34 Baugesetzbuch (Neubauten haben sich an der baulichen Umgebung zu orientieren).

Platz für den Bau von rund 70 Wohnungen

Grundsätzlich, so Benz, könnten die privaten Investoren ihre Grundstücke zeitlich unabhängig von der Stadt bebauen. Denn bis diese soweit ist, dürfte es noch etwa drei Jahre dauern. Zu einen sind auf einigen ihrer Grundstücke derzeit Untersuchungen wegen Altlasten im Gange. Zum anderen steht an der Hebelstraße noch das JuZ-Gebäude. Dessen Abriss und der Verkauf der städtischen Grundstücke insgesamt ist erst möglich, wenn auf dem Schulcampus ein neues Jugenddomizil zur Verfügung steht.

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