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Schopfheim „Ein Signal, das angekommen ist“

Petra Martin

Seniorenbüro: Einrichtung blickt nach einem Jahr auf viele Erfolge zurück. Seniorentag in der Stadthalle.

Schopfheim - Ein Jahr nach Gründung des Seniorenbüros, ein kommunales Projekt in Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk, ziehen Dagmar Stettner und Karin Racke eine positive Bilanz. „Das Angebot hat sich gesetzt und ist bekannt.“

Viele Menschen bleiben im Durchgang von Schärers Au an der Ecke Haupt-/Himmelreichstraße stehen und werden durch die Aushänge aufmerksam gemacht auf den Sitz des Seniorenbüros und dessen Arbeit.

Leiterin Dagmar Stettner hat sich darüber hinaus im zurückliegenden Jahr überall bekannt gemacht, wo Senioren anzutreffen sind. Und darüber hinaus: Sie hat das Seniorenbüro mit anderen Einrichtungen vernetzt und die Notfalldose, eines der erfolgreichsten Projekte des neuen Seniorenbüros, mit großem Erfolg unter die Bevölkerung gebracht - andere Städte folgen nach. Dagmar Stettner schulte entsprechend Rettungskräfte - 1000 Notfalldosen hat das Seniorenbüro schon an den Mann und die Frau gebracht; 500 weitere werden derzeit verteilt.

Als sie die Stelle übernommen habe, sei sie mit drei „Aufträgen“ gestartet, blickt Dagmar Stettner zurück. Erstens: Beratung. Seit Gründung des Seniorenbüros wurden 140 Beratungen und viele Kurzberatungen, zum Beispiel zu den Themen Alltagsunterstützung, Vorsorgevollmacht und Pflege, vorgenommen.

Zweiter Auftrag: Vernetzung mit allen Anbietern von Seniorenarbeit. Das ist auch gut gelungen - „dank der Offenheit der Schopfheimer“, berichtet Dagmar Stettner. Dritter Auftrag: Infos und Veranstaltungen für Senioren - alles unterm Motto „Altern und älter werden“.

Notfalldose ist eines der Erfolgsprojekte

Die Bildung des Stadtseniorenrats, die Organisation des barrierefreien Kinos zusammen mit dem Behindertenbeirat, regelmäßige Seniorenforen, die Organisation von Kursen für pflegende Angehörige, die Mitarbeit an der Umsetzung des Teilhabeplans und die Unterstützung der Vereinsgründung „Zeitbankplus Wiesental“ gehören zu den wichtigsten erreichten Zielen Dagmar Stettners.

Zum Start rannten die Senioren dem Büro der 54-Jährigen nicht gerade die Tür ein. Das Fazit nach einem Jahr aber sieht positiv aus: „Das Seniorenbüro ist eine richtige Anlaufstelle geworden“, freut sich Karin Racke, stellvertretende Geschäftsführerin des Diakonischen Werks im Landkreis Lörrach, „sogar einschließlich Fortbildungsmöglichkeiten“.

Bei der Tätigkeit sei man im engen Gespräch mit Jürgen Sänger und Jacqueline Dumont von der Stadtverwaltung. „Der Fokus liegt auf der Kommune“, so Karin Racke. Inhaltliche Leitlinien würden miteinander abgesprochen; bereits im Vorfeld sei die Konzeption abgestimmt worden. Für die Kommune sei es von Vorteil, einen Träger an der Hand zu haben, der auf Ressourcen zurückgreifen kann.

„Das Angebot ist offen für alle“, hebt Karin Racke hervor, „auch für Menschen mit Migrationshintergrund“. Bislang sei diese Gruppe noch nicht an das Seniorenbüro herangetreten. Insgesamt sei das Büro bei den Senioren aber bekannt.

Obwohl es immer mehr alte Menschen gibt, ist den Verantwortlichen klar, dass sie bisweilen dicke Bretter bohren müssen, etwa in Sachen Barrierefreiheit. Demnächst solle es ein Gespräch mit der Stadtverwaltung geben. Dass etwa an Kreiseln im Stadtgebiet, „Einflugschneise für zwei Pflegeheime“, noch Barrieren für Rollatornutzer oder Rollstuhlfahrer vorhanden seien, werde dann aufs Tapet gebracht.

Für Barrierefreiheit dicke Bretter bohren

Möglicherweise sei es noch möglich, unter dem Gesichtspunkt der Barrierefreiheit Einfluss auf die Planung der „Kohlengässle“-Bebauung zu nehmen.

Noch bekannter wird die Arbeit des Seniorenbüros möglicherweise durch den neuen Seniorenwegweiser werden, der im Frühling erscheint. Oder durch den Seniorentag, der am Samstag, 11. Mai, in der Stadthalle veranstaltet wird. 400 bis 500 Besucher werden erwartet zu diesem „Tag der Ermutigung von Senioren“, der sich in einen Profit- und einen Non-Profit-Bereich teilt, wie Dagmar Stettner ankündigt.

So wird es einen „Marktplatz für Ehrenamtliche“ geben, Fachvorträge und Platz für gewerbliche Anbieter, etwa Sanitätshäuser. Dagmar Stettner hat noch viele Zukunftspläne - sie hat indes eine halbe Stelle. Wichtig ist ihr das generationenübergreifende Element: So wird bei der Seniorenmesse am 11. Mai ein Chor des THG auftreten.

Bürgermeister Harscher habe schon zugesagt, die Schirmherrschaft über den Seniorentag zu übernehmen und werde mit einem „Diskurs“ beteiligt sein, verrät Dagmar Stettner. „Das ist ein Signal, dass das Thema Senioren in der Stadt angekommen ist“, begrüßt Karin Racke vom Diakonischen Werk diese Entwicklung.

Das Seniorenbüro ist Anlaufstelle für alle älteren Menschen in der Stadt - nicht nur für jene mit Unterstützungsbedarf. Es ist auch Plattform zum Einbringen von sinngebenden, hilfreichen Tätigkeiten. Bei Fragen steht Dagmar Stettner unter Tel. 07622 / 697 596 33 oder per E-Mail an dagmar.stettner@diakonie.ekiba.de zur Verfügung. Sprechstunden sind dienstags von 15 bis 17 Uhr und donnerstags von 10 bis 12 Uhr oder nach Vereinbarung.

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