Sein berühmtestes Gedicht „Von guten Mächten wunderbar geborgen“, das er 1945 im Konzentrationslager kurz vor seiner Ermordung schrieb, stand an zentraler Stelle am ersten Abend der Vortragsreihe in drei Teilen von Martin Mybes. In dieser Trilogie, die am Montag im Saal des Dietrich Bonhoeffer-Hauses des Evangelischen Sozialwerks begann, erinnert der geschäftsführende Vorstand dieser Einrichtung an Bonhoeffers Lebensstationen. Mybes löst damit ein Versprechen ein, das er bei der Einweihung des Hauses gegeben hat.
Verpflichtung und Auftrag
Der Name des Hauses sei Verpflichtung und Auftrag zugleich, so Mybes. Er sei kein Bonhoeffer-Experte, auch kein Theologe, aber von Bonhoeffers Worten und Gedanken berührt und überzeugt. Diese würden Inspiration und Orientierung in schwierigen Situationen geben. Seinen einstündigen Vortrag hatte Mybes zuhörerfreundlich gestaltet. Er las kurze Texte von Bonhoeffer mit eigenen Anmerkungen. Es war eine Mischung aus gut verständlichem Lesevortrag über diese komplexe Persönlichkeit, Liedern aus dem evangelischen Gesangbuch und Orgelumrahmung. An der schön klingenden Hausorgel begleitete Douglas Bruce die gemeinsam gesungenen Lieder, improvisierte über den Choral „Verleih uns Frieden gnädiglich“ und spielte die Aria seines ehemaligen Lehrers Noel Rawsthorne.