^ Schopfheim: „Eine fröhliche Vollblutlehrerin“ - Schopfheim - Verlagshaus Jaumann

Schopfheim „Eine fröhliche Vollblutlehrerin“

Markgräfler Tagblatt
Die Vertreterin des Schulamts, Regina Höfler, verabschiedete Eva Skrypnik (rechts) in den Ruhestand.                                                                                                                                                                                                                                                               Foto: Hans-Jürgen Hege Foto: Markgräfler Tagblatt

Max-Metzger-Schule: Abschiedsfeier für Rektorin Eva Skrypnik / „Ihr Beruf war Berufung“

„Sie werden uns fehlen“, bekannte Jürgen Sänger und gab zu, dass er „mit Traurigkeit im Herzen“ zur Kenntnis genommen habe, dass Eva Skrypnik, die Leiterin der Dr. Max-Metzger-Schule, in den Ruhestand zu wechseln beabsichtigt.

Von Hans-Jürgen Hege

Schopfheim . Ehrlich sei sie stets gewesen, geradlinig, verlässlich und offen habe sie die Schule in den vergangenen fünf Jahren geführt. Ihr Beruf sei Berufung gewesen, mit beiden Beinen sei sie fest auf dem Boden gestanden und habe sämtliche Aufgaben „in der ihr eigenen ruhigen Art“ angegangen und erledigt, lobte der städtische Fachbereichsleiter in Vertretung des Bürgermeisters und erinnerte daran, dass Skrypnik „das Ruder in stürmischer See übernommen und dann das Schiff in ruhige Fahrwasser gesteuert“ habe.

Am Mittwoch wurde Eva Skrypnik verabschiedet. Und zwar dort, wo sie ihren Job 2014 angetreten hatte: in der Aula der Schule, in der sie vor Jahrzehnten bereits als Junglehrerin an der Tafel stand und wo sie zum Amtsantritt von der Band „Sound of Spirit“ begrüßt worden war, die nun wunschgemäß auch ihren Abschied musikalisch umrahmte.

Einen Trommelwirbel zusätzlich gab’s von der Trommelgruppe unter der Leitung von Uwe Friedrichs, die Kinder der dritten Klassen sorgten mit ihrem Abschiedslied ebenso für ein paar Tränen der Rührung wie der hauseigene Kollegiumschor oder der Chor der Schopfheimer Schulleiter-Kolleginnen, die Claudia Tatsch als geschäftsführende Schulleiterin präsentierte, um ihre Abschiedsworte ausnahmsweise mal von denen singen zu lassen.

Es war eine fröhliche, gediegene, dem Anlass und der Person, die verabschiedet wurde, angemessene Feierstunde, auch wenn nicht ganz so viel gelacht wurde, wie das dem Wesen von Eva Skrypnik eigentlich mehr entsprochen hätte. Das jedenfalls kristallisierte sich in den Reden heraus, die Anja Hanke als Vertreterin der Gewerkschaft und vor allem Regina Höfler vom Staatlichen Schulamt hielten.

Beide Rednerinnen rühmten geradezu wehmütig das Lachen oder gar die Feierlaune der Rektorin und luden sich am Ende schließlich selbst dazu ein, an einer der berühmten Gartenpartys im Hause Skrypnik teilzunehmen, zu denen die Schulleiterin ihr Kollegium zum Schuljahresende bisher immer gebeten hatte, was – wie einmütig beklagt wurde – heuer wohl zum letzten Mal geschehen dürfte.

Sehr zum Bedauern auch von Marco Fraune, dem Elternvertreter, der Eva Skrypnik bescheinigte, „immer ein offenes Ohr für uns Eltern“ gehabt und allen stets mit Rat und Tat zur Seite gestanden zu haben. Und er sagte: „Wir waren und sind äußerst zufrieden mit ihrem Wirken an der Spitze der Schule. Wir hatten ein gutes Gefühl. Und das ist bei Eltern wichtig, die – so räume ich ein – erst einmal an das Wohl ihrer eigen Kinder denken.“

Auch beim großen Projekt Schulhofumgestaltung seien sie von Skrypnik „bestens begleitet“ worden. Die Eltern fänden es denn auch schön, wenn sich die Stadt als Schulträger ebenso ins Zeug legen würde wie Eva Skrypnik oder der Förderverein – und sei es „nur finanziell.“

Regina Höfler schilderte in einem Rückblick auf 30 Jahre Schuldienst, davon 20 Jahre als Ausbilderin von Junglehrern und fünf eben als Leiterin der Dr. Max-Metzger-Schule, die bemerkenswerte Laufbahn einer „lebendigen, fröhlichen Vollblutlehrerin“, deren bisheriges Leben eigentlich gar nicht den Schluss aufkommen lasse, dass es nun tatsächlich in einem Ruhestand weiterlaufen könnte.

„Bisher war es im Umfeld von Eva Skrypnik nie und niemandem langweilig. Und das dürfte im Unruhestand auch so bleiben“, unkte Höfer in Richtung Familie Skrypnik, die – so die Hauptperson des Abends schmunzelnd – die Auffassung habe, sie wisse nicht, wie man einen Staubsauger bediene.

„Das“, sagte sie in einer furiosen Dankesrunde nach allen Seiten lächelnd, „stimmt natürlich nicht. Ich weiß das schon. Aber das heißt nicht, dass ich das ab jetzt auch mache.“

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