^ Schopfheim: Eine Seilbahn auf die Hohe Möhr - Schopfheim - Verlagshaus Jaumann

Schopfheim Eine Seilbahn auf die Hohe Möhr

Markgräfler Tagblatt
Tausch der Schlüsselgewalten: Ortsvorsteher Tholen (rechts) mit Prinz „Jörg der Jöstliche - erster Buureprinz vom hintere Cheregrabe“. Foto: Hans-Jürgen Hege Foto: Markgräfler Tagblatt

Narren-Premiere: Rund 100 Gäste bei der ersten Niederraitbacher Burefasnacht / Spitzen-Debüt hingelegt

Das sollte doch zu einem Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde reichen? Was die „Neuen“ im Bunde der Buurefasnachtsgemeinden am Freitag in ihrem „Niederraitbach“ auf die Schiene brachten, war einsame Spitze. Und alles, was die Narren machten, feierte Premiere.

Schopfheim-Raitbach (hjh). Erstmals organisierten sie im Weiler hinter dem Hausener Bahnhof ein närrisches Fest. Zum ersten Mal wählten sie aus ihrer Mitte einen Prinzen und hievten „Jörg der Jöstliche - erster Buureprinz vom hintere Cheregrabe“ auf den Buure-Thron.

Dann spazierten sie genauso kurz wie bündig im ersten Nachtumzug Raitbachs mit sage und schreibe zwei Wagen, zwei Musiken (Hürusmusik Zell und Zunftmusik Hausen) und mit einer echten Mini-Kuh bis vor zur Kreisstraße und wieder zurück.

Und schließlich stellten sie auch noch einen bunten Abend auf die Beine, für den Organisator Björn Keller mit Edi Steinfelder, den Schopfheimer Schnitzelbanksängern vom Sternen-Zinken und dem Bauchredner Gerd Wagner aus Zell hochkarätige Akteure verpflichten konnte. Eine Gaudi, die selbst Regen und ein paar Schneeflocken nicht verhindern konnten unterm abenteuerlichen Planendach-Aufbau zwischen Kellers Haus, der Garage und der Pergola. „E Tropfsteinhöhli isch e Schissdreck gege des, was mir do hän“, kommentierte einer die Regengüsse, die fast schon umsatzschädigend von der Decke „rieselten“, weil - je nachdem, wo man saß - das Glas nie leer wurde.

Björn Keller hatte damit aber ebenso wenig Probleme wie die etwa 100-köpfige Gesellschaft, die sich im Prunkzelt drängte und die versuchte, dort unterzukommen, wohin sie vom Initiator des Abends dirigiert wurden: „Hocket eifach ahne, wo’s grad nit ahne saicht!“ Dann wurde es offiziell.

„Endlich, endlich isch es sowit. Si isch jetz do, die Fasnachtszitt“, freute sich der stolze Prinz in der Bütt („Kei Zunftobend in Schopfe du glaubsch es nit, do mues mer scho go in d’Niederraitbacher Bütt“), dem Björn Keller gleich drei Pagen zur Seite gestellt hatte, die dem Mann in ihrer Mitte helfen durften, Ortsvorsteher Willi Bohlen den Rathausschlüssel abzunehmen.

Es eilte. Denn: 24 Stunden hatte „Jörg der Jöstliche“ alias Jörg Jost, seines Zeichens Kämmerer im Hausener Rathaus, das Sagen. „E Seilbahn vom Bahnhof uff d’Möhr“ will er bauen, ein Baugebiet für die Raitbacher erschließen, und es soll ein Bolz- mit Grillplatz entstehen. Und: S’Schwimmbad in Schweigmatt wird überdacht, dann hänn mir e Bad wo’s im Winter no chracht!“

Schließlich habe er vor, die Straße in Sattelhof fertig zu stellen. Und im Hausener Rathaus anzuklopfen, um dort zu fragen, ob die sich an der Finanzierung der aufwändigen Projekte beteiligen. Falls das nicht die Zeller von sich aus tun, die partout die Patenschaft bei der „NiRaBuFa“-Installation übernehmen wollten, um endlich einmal an einem Fest „vor dem Grendel“ teilnehmen zu können.

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