Schopfheim „Eine Sportanlage und kein Spielplatz“

Gerald Nill

Pandemie: Lockerungen: Die Skateanlage im Lus ist wieder geöffnet – mit einem verbesserten Konzept

Schopfheim - Die Schopheimer Skateanlage im Lus ist bei den Skatern im weiten Umfeld beliebt. Aber auch bei nächtlichen Partyfreunden. Deshalb musste der Park im Westen der Stadt zuletzt mit Zäunen regelrecht abgesperrt werden. Jetzt ist das Skaten wieder erlaubt - mit festen Regeln.

Die Absperrungen sind vor einer Woche gefallen, und die Anlage ist von 8 bis 22 Uhr wieder frei zugänglich. Das teilen Katja Böhler, Sozialarbeiterin im Jugendzentrum Schopfheim, sowie Markus Schmidt, Mitbegründer des Skateboard-Vereins „Rolli Gz“, mit.

Die beiden Aktiven blicken noch einmal zurück, wie sich die Skateanlage in der Pandemie zum Hotspot entwickelte. Bis zu 100 Nutzer, bei weitem nicht nur Skater, bevölkerten die Freizeitanlage, schlugen über die Stränge und vermüllten in nächtlichen Gelagen den gesamten Platz. Für die Polizei war der Platz zeitweise ein täglicher Einsatzort, bis die Verantwortlichen die Reißleine ziehen mussten.

Zuerst wurde die Anlage mit Flatterband gesperrt, was nicht viel nützte, weil die Bänder täglich zerrissen wurden. Da half schließlich nur noch ein Bauzaun um den gesamten Skatepark, um dem unerlaubten Treiben Einhalt zu gebieten.

Die Sperrung bedauerte sogar Bürgermeister Dirk Harscher. „Aber die Corona-Verordnung kam schließlich von der Bundesregierung“, warb Böhler bei den Nutzern vor Ort. Die Skater hätten für die Maßnahme Verständnis gehabt, sagt sie rückblickend.

Jetzt kann der Betrieb also wieder losgehen, freuen sich die Beteiligten über die Lockerungen und weisen auf die Neuerungen hin.

„Das ist eine Sportanlage und kein Spielplatz“, betont Markus Schmidt. Deshalb stehe auf einem neuen Nutzungshinweis, dass Kinder unter acht Jahren auf der Anlage nichts verloren haben. „Das Verletzungsrisiko steigt enorm, wenn kleine Kinder zwischen den bis zu 40 Skatern unterwegs sind“, warnt Böhler.

In der Vergangenheit habe man Mütter beobachtet, die mit ihren Kindern zum Lus gepilgert seien. Die Skater seien zwar grundsätzlich rücksichtsvoll, aber das Risiko einer Verletzung wolle man ausschließen. Die Eltern kleiner Kinder seien verantwortlich, wenn auf der Skateanlage etwas passiere.

Neu ist außerdem, dass Spielzeug-Scooter im Skate-Park nichts verloren haben. Sogenannte Stunt-Scooter seien allerdings erlaubt. Konzipiert worden sei die Anlage 2018 für Skateboards und Inline-Skates, Rollschuhe und BMX-Fahrräder.

Die neuen Nutzungshinweise stehen jetzt noch jenseits der Sichtweite in schwindelnder Höhe und werden noch in Augenhöhe angebracht, kündigen die beiden Skatefreunde an. Außerdem werden noch neue Abfallkörbe mit Mülltrennung angeschafft, versichert Schmidt, der bei der Stadt Schopfheim im Tiefbauamt beschäftigt ist.

Der Verein entmüllt den Platz am Wochenende, der Werkhof ist werktags zuständig. Dem Spaß auf zwei oder vier Rollen steht im Lus nun nichts mehr im Weg.

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