Schopfheim Kunstauktion zugunsten der Flüchtlingshilfe

Christoph Schennen

Aktion des Kunstvereins bringt Erlös von knapp 14000 Euro / Rund 90 Interessierte 

Schopfheim - Der Kunstverein hat am Samstag in der Alten Kirche St. Michael eine Benefiz-Auktion zugunsten des „Arbeitskreises Integration“ veranstaltet. Rund zwei Drittel der 89 Arbeiten wurden verkauft. Der Erlös betrug 13 400 Euro.

Von Christoph Schennen

Zahlreiche Künstler aus der Region reagierten auf den Aufruf des Kunstvereins und schickten ein oder mehrere Kunstwerke nach Schopfheim. Allein sechs Vasen, sechs Aquarelle und noch weitere Werke des verstorbenen Künstlers Hans Th. Baumann wurden versteigert.

Nicht alle Bilder und Skulpturen fanden Interesse bei den etwa 90 Menschen, die die Auktion verfolgten. Im Publikum gab es ohnehin nur wenige Personen, die mitboten, ein Großteil verfolgte die Auktion als stiller Zuschauer.

Johannes Kehm, Vorsitzender des Kunstvereins, sagte anfangs: „Es ist den Künstlern hoch anzurechnen, dass sie ein Kunstwerk spenden, ohne dass sie eine Gegenleistung bekommen.“

Und weiter: „Uns ist wichtig, dass das Geld da hingeht, wo es direkt den Ukraine-Flüchtlingen aus der Region zugute kommt.“ Außerdem sollten bei der Spendensammlung keine Verwaltungskosten entstehen.

Jeder Teilnehmer der Auktion musste sich vorab registrieren und bekam ein Kärtchen mit einer Nummer, die er hochhalten musste, wenn er das Kunstwerk erwerben wollte.

Kehm rief die Titel der Kunstwerke und den Namen des Schöpfers auf. Neben ihm präsentierten Freunde des Kunstvereins wie Ingrid und Max Kehm, von dem eine digitale Arbeit auf der Auktionsliste stand, die Werke, ehe die Gebote eintrafen. Dann hieß es „Eins, zwei, verkauft“, und das nächste Kunstwerk wurde präsentiert und versteigert.

Bereits vor Auktionsbeginn war es möglich, Angebote abzugeben. Gab es dann keinen Kunstliebhaber, der während der Auktion mehr bot, gehörte das Kunstwerk dem Bieter, der vor der Auktion das höchste Angebot abgegeben hatte.

Die auf den Zetteln aufgeführten Preise für die Kunstwerke waren Ausrufpreise, also Preise, die die Künstler dem Kunstverein vorgaben. Bot niemand den dort aufgeführten Betrag, konnte das Kunstwerk nicht erworben werden.

Die Bandbreite der Motive auf den Bildern reichte von Akt- bis zu Landschaftsaufnahmen.

Nur wenige Motive waren abstrakt oder surrealistisch wie Horst Hruschkas Ölgemälde „Schach“. Bei Frauke Roloffs Bild „Wenn dann der Wirbel beginnt“ ging Kehm kurz auf den Entstehungsprozess des Kunstwerks ein. „Diese Figur wurde in der Glut von Holzasche gebrannt“, wusste er zu berichten.

Eine Bieterschlacht gab es bei nur wenigen Kunstwerken; die meisten Bilder konnten für einen dreistelligen Betrag erworben werden. Nach der eineinhalbstündigen Auktion bildete sich dann eine lange Schlange vor der Kasse: Die Kunstwerke konnten in bar bezahlt werden. Einige Bieter überwiesen den Betrag auf ein eigens für die Aktion eingerichtetes Konto.

Johannes Kehm zog ein begeistertes Fazit der Aktion. Die Auktion habe einen viel höheren Erlös erzielt, „als wir in den kühnsten Träumen erwartet hätten.“

Auch Michael Straub strahlte. Der zweite Vorsitzende des „Arbeitskreises Integration“ versicherte, das Geld werde dort ankommen, wofür es gedacht sei.

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