Unicef: Gaststätten hatten Sammelboxen aufgestellt / Bürger spendeten 1057 Euro für die „Extraportion“
Schopfheim (mo). In einer Gaststätte essen gehen und ein hungerndes Kind per zusätzlicher Spende imaginär mit an den Tisch bitten, ist die Idee der Aktion „Extraportion“ der Unicef. Diese wird bundesweit veranstaltet, entwickelt wurde sie von der lokalen Gruppe des Landkreises Lörrach.
In acht Gaststätten in Schopfheim sowie jeweils einer in Zell und Tumringen wurden in der Vorweihnachtszeit bis Mitte Januar Sammelboxen aufgestellt, in die die Gäste ihre Spende geben konnten. Nun wurde das Geld an Christine Langen übergeben. Die Vorsitzende der Unicef-Ortsgruppe Lörrach freute sich riesig über das „großartige Ergebnis“. Insgesamt kamen 1057,46 Euro zusammen. Damit könne man einen Monat lang 30 unterernährte Kinder mit Erdnusspaste versorgen, rechnete sie vor.
Weil in der Erdnusspaste alles drin ist, was ein Kind zum Überleben braucht, werden damit Kinder versorgt, die extrem untergewichtig sind, beispielsweise einen Armumfang von nur noch dreieinhalb Zentimetern aufwiesen. Das ist schon Stufe Rot, und da werde dann diese lebensrettende Paste eingesetzt. Gerade in Ostafrika, wo derzeit Dürre und Hungersnot herrsche, sei die Paste ideal, berichtet Christine Langen. Erdnüsse gebe es dort noch genug, und mit den speziellen Einwegbeuteln sei das Ganze auch hygienisch.
Noch sterbe alle zehn Sekunden ein Kind unter fünf Jahren den vermeidbaren Hungertod. Jeder Wirt und auch die spendenbereiten Gäste dürfen nun von sich sagen, dass sie Lebensretter sind, bedankte sich Christine Langen als Vorsitzende im Namen der Ortsgruppe, als Vorstandsmitglied von Unicef-Deutschland und auch im Namen der Kinder, die dadurch gerettet werden.
Initiiert wurde die lokale Aktion durch Uli Hub, selbst engagiertes Mitglied der Unicef-Ortsgruppe. Als Koch des ehemaligen Restaurants „Metropol“ fiel es ihm nicht schwer, vor allem unter den Wirten in Schopfheim Mitstreiter für die gute Sache zu finden. „Das ist eine sinnvolle Spende, und wir wissen auch, dass sie ankommt“, erklärt Bernd Reichert vom Café Reichert seine Motivation mitzumachen.
„Das machen wir wieder. Es hat ja funktioniert“, sorgt Tesfaldet (Tessy) Reda auch gleich dafür, dass es weitergeht. Und Martin Hauri schlug spontan vor, auch bei der diesjährigen zweiten deutschen Meisterschaft der Spargelschäler am 5. Mai eine Spendenbox für die Extraportion aufzustellen.
Diese Gaststätten haben mitgemacht: Hans Sachs, Café Reichert, Tesnaz Café Bar (Tessy), Löwen (Zell), Krone Wiechs, Restaurant Glöggler, Adler, Löwen Gündenhausen, Kranz, Mühle Tumringen. Weitere Informationen unter www.unicef.de.
