Schopfheim Erfolgsrezept aus dem Schwarzwald

Markgräfler Tagblatt
Besucher aus Südkorea interessierten sich für das Biosphärengebiet Schwarzwald. Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Biosphärengebiet: Südkoreaner besuchen Fröhnd / Bürgerbeteiligung als Vorbild für aktuelle Initiative

Fröhnd. Die Gründung des Biosphärengebiets Schwarzwald hat sich bis in den fernen Osten herum gesprochen: Eine hochrangige Delegation der südkoreanischen Provinz Gangwon war am Mittwoch zu Gast in Fröhnd, um sich über das jüngste UNESCO-Biosphärenreservat Deutschlands zu informieren.

Die Südkoreaner haben aktuell bei der UNESCO die Anerkennung des an der Grenze zu Nordkorea gelegenen „Gangwon Eco-peace biosphere reserve“ beantragt. In Fröhnd interessierten sie sich für das Erfolgsrezept aus dem Schwarzwald.

Angeführt wurde die Delegation südkoreanischer Bürgermeister und Beamter von Jeong-Tak Byon, dem Direktor der Umweltverwaltung der Provinz Gangwon – seine Position ist vergleichbar mit der eines Landesumweltministers. Die Gruppe befindet sich auf einer zehntätigen Rundreise zu Biosphärenreservaten in Italien, Frankreich, der Schweiz und Deutschland.

In Fröhnd interessierten sich die rund 20 Gäste insbesondere für Instrumente der Beteiligung von Kommunen und Bürgern – ein wichtiger Aspekt der Anerkennung des Biosphärengebiets Schwarzwald durch die UNESCO im vergangenen Jahr.

Bürgermeisterin Tanja Steinebrunner und Geschäftsführer Walter Kemkes machten deutlich, dass das Biosphärengebiet auf Initiative der Kommunen im Südschwarzwald zustande kam. „Die Kommunen beraten und entscheiden auch heute in den Gremien des Biosphärengebiets mit, zum Beispiel über die Verteilung der Fördermittel oder über neues Personal“, erklärte Kemkes.

Zudem verwies er auf die Foren des Biosphärengebiets für Bürgerbeteiligung: Bei den so genannte Säulenveranstaltungen kann sich die Bevölkerung in Bereiche wie Landnutzung, Wirtschaft, Naturschutz und Bildung einbringen.

„In Fröhnd wollen wir eine lebendige und nachhaltige Dorfentwicklung, das funktioniert nur, indem wir die Bürger in den Prozess einbeziehen“, ergänzte Bürgermeisterin Steinebrunner.

Nach dem Empfang im Rathaus stand ein Besuch des Marterer-Hofs an, wo im vergangenen Jahr mit Unterstützung des Biosphärengebiets ein Laufstall für Mutterkühe errichtet werden konnte. Jung-Landwirt Julian Marterer empfing die Gäste aus Südkorea im neuen Laufstall. Dort werden zum Wintereinbruch rund 20 Mutterkühe einziehen, die derzeit noch auf der Weide grasen. Das Biosphärengebiet hat das Projekt mit rund 150 000 Euro gefördert. „Das ist ein toller Beitrag für die Offenhaltung unserer schönen Landschaft durch die Weidetiere“, erklärte Tanja Steinebrunner.

Sie plant bereits das nächste Projekt in Zusammenarbeit mit dem Biosphärengebiet: Ein Exposé für potenzielle Investoren einer Marktscheune in Fröhnd ist in Vorbereitung.

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