Schopfheim „Es war ein Riesenerlebnis“

(jab)
Runter damit: Kai Horschig ließ Dirk Harscher beim Heringessen keine Chance. Foto: Anja Bertsch

Fasnacht:  Horschig schlägt Harscher beim Heringessen.

Schopfheim - Ein „sensationeller Zunftabend“ und ein „Umzug so groß wie nie“: Es war eine rundum positive Bilanz, die die Fasnächtler am Aschermittwoch beim traditionellen Heringessen im Narrenkeller zogen.

Von einem Superlativ zum nächsten schwang sich Oberzunftmeister Hanspeter Meyer in seinem Rückblick auf die närrischen Tage: Ob kleinere Formate wie die Lumpenbälle der Zinken oder hallen- und straßenfüllende Großveranstaltungen wie Zunftabende und Umzüge: „Es war einfach eine tolle Fasnacht. Harmonisch, mit schöner Stimmung und ohne unschöne Vorfälle“, schwärmte der Ozume.

Auch bei den neueren Ideen sieht sich die Narrenzunft auf dem richtigen Weg: Der Beizen-Glunki, der die frühere große Sause in der Stadthalle ablöste, brauche vielleicht noch ein wenig Zeit, „bis sich alles richtig verteilt“, meinte Meyer; grundsätzlich aber sei man da auf der richtigen Fährte.

Für den Nachtumzug habe man von Besuchern wie Teilnehmern ausgesprochen positive Rückmeldung bekommen, gerade auch mit Blick auf Ambiente und auf die mit 900 Teilnehmern noch überschaubare Größe.

Die neue Institution des Kinderstatthalters habe im zweiten Jahr bereits mächtig Fahrt aufgenommen: „Moritz de Kicker hat einen sehr guten Job gemacht“, lobte der Oberzunftmeister – und der junge Mann habe bei seinen Altersgenossen offenbar die Lust aufs Nachmachen geweckt: Fürs nächste Jahr gebe es jetzt schon etliche Bewerber.

Sein erwachsenes Gegenüber, Statthalter „Kai us de Bismarckstroß“, zeigte sich tief beeindruckt von den Erfahrungen der letzten Monate. „Ich habe eine glückselige Fasnacht erlebt. Das wird mir ewig im Gedächtnis bleiben“, so der frisch gebackene Ex-Statthalter. Die „weichen Knie“ im Vorfeld hätten sich schnell in Luft aufgelöst: Ein warmer Empfang, zahllose Begegnungen und nicht zuletzt ein eigener Narrenbaum mitten in der Stadt: „Das war ein Riesenerlebnis“, bilanzierte Kai Horschig.

Seine letzten Turnschuh-Orden mitsamt promillehaltiger „Dopingproben“ hatte der abgedankte Narrenregent für die Verantwortlichen der Narrenzunft aufbewahrt und überreichte diese mit höchsten Respektsbekundungen. Dabei schlug der Ultra-Sportler durch: „Ich jogge – und ihr absolviert nebenan einen Marathon. Was ihr leistet, ist wirklich großes Kino.“

Bürgermeister Dirk Harscher sprach den Narren Dank für eine „ganz tolle Fasnacht“ aus und versprach jederzeit ein offenes Ohr für deren Anliegen: „Die Fasnacht liegt mir am Herzen. Sie ist Tradition und muss weiterleben“, so Harscher.

Einzig das hergebrachte Hering-Wettessen zwischen Burgi und Statthalter ist da womöglich verzichtbar – darauf zumindest deutete der Gesichtsausdruck hin, mit dem der Bürgermeister seinen Fisch hinunterzwang. Sein Konkurrent machte kurzen Prozess und fuhr den Sieg ein. Den Rathausschlüssel gab er am Ende trotzdem zurück.

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