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Schopfheim „Fahr nicht fort – kauf im Ort“

Gerd Sutter

Dorfladen Gersbach: Zehnjähriges Bestehen gefeiert / Harscher: „Grundversorgung politisch angehen“

An einem sonnigen Tag wurde das zehnjährige Bestehen des Gersbacher Dorfladens gefeiert. Die Gersbacher hätten frühzeitig die Zeichen der Zeit erkannt, dass immer mehr Infrastruktur von den Dörfern abgezogen werde, sagte Bürgermeister Harscher bei der Jubiläumsfeier.

Von Gerd Sutter

Schopfheim-Gersbach. Lebensmittelketten, Banken und die Post ziehen sich in größere Gemeinden zurück und versuchen, die Kundschaft auf die „grüne Wiese“ zu locken. Dies war in den 1970 / 80er Jahren der Trend, und neu hinzu kam der Online-Handel. Es sei gut, was mit dem Dorfladen in Gersbach als Gegenpol entstanden ist und auch angenommen werde.

Das Vorstandsteam arbeite für die Menschen des Dorfes ehrenamtlich. Als Anerkennung wurde die Vorstandschaft 2019 mit dem silbernen Dukaten der Stadt ausgezeichnet. Dieses Team leistetet bis jetzt rund 2000 ehrenamtliche Stunden.

Dirk Harscher ist der Meinung, dass die Grundversorgung auf dem Land politisch angegangen werden muss. Es müsse ein Umdenken geben. Ortsvorsteher Andreas Falk betonte ebenfalls, zehn Jahre Dorfladen Gersbach seien wahrlich ein Grund zum Feiern. Entstanden aus der Idee engagierter Bürger, eine Versorgungsmöglichkeit in Form eines genossenschaftlich geführten Landens zu schaffen, habe sich daraus ein Erfolgsmodell gebildet. Seit mehr als zehn Jahren biete der Laden Arbeitsplätze im Dorf an – hinter der Theke und für Transporteure von Brot und Gemüse. Doch ohne die Ehrenamtlichen, die sich um die Buchhaltung, die Disposition, das Auffüllen der Regale und das Erstellen der Arbeitspläne kümmern, könnte der Service nicht geboten werden.

Der Dorfladen sei kein Selbstläufer, sondern das Ergebnis täglich harter Arbeit, betonte Andreas Falk. „Wir Gersbacher können unseren Beitrag zum weiteren Erfolg beitragen, in dem der Slogan ’Fahr nicht fort – kauf im Ort’ intensiv angewandt wird.“

Aufsichtsratvorsitzender Christian Walter erinnerte daran, dass am 26. Mai 2012 der Dorfladen eröffnet wurde. In nur zwölf Monaten wurde durch Ortschaftsrat und Bürger das Konzept und Ausstattung des Dorfladens auf die Beine gestellt. Das Wichtigste sei das Personal und der Kontakt zu den Kunden.

Walters Dank galt auch den Dienstleistern Rita Deiss und Ernstfrieder Schmidt, und er lobte die Zusammenarbeit mit der „ChäsChuchi“ und Dorfladen-Vermieterin Ingrid Deiss.

Mit 2600 Artikeln im als Pilotprojekt ausgezeichneten Laden sei fast ein Vollsortiment erreicht. Das Einkaufsverhalten entscheide über den Fortbestand, was auch in den „Brandbriefen“ der Jahre 2017 und 2022 ausführlich beschrieben wurde. Das coronabedingte Schließen der Kaffee-Ecke und der Wegfall von Festen habe 2021 eine „Delle“ in die sonst erfolgreichen Bilanzen geschlagen.

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