Schopfheim Fast fünf Millionen für die Kleinen

Werner Müller

Haushalt: Stadt steckt viel Geld in defizitäre Leistungen – von Kitas bis zu den beiden Schwimmbädern

Ein ordentlicher Batzen: Fast 56 Millionen Euro gibt die Stadt auch im kommenden Jahr insgesamt wieder aus. Doch was macht sie genau mit dem vielen Geld?

Von Werner Müller

Schopfheim . Als erstes fallen einem da natürlich die üblichen Verdächtigen ein – Campus und Hochwasserschutz zum Beispiel. Das sind allesamt Großprojekte, die tatsächlich zweistellige Millionenbeträge verschlingen.

Und doch machen sie nur einen Bruchteil der Summe aus, die Kämmerer Thomas Spohn Jahr für Jahr in die Hand nehmen muss.

Ein Blick in den Haushaltsplan zeigt denn auch, dass die Stadt 2022 zwar 13 Millionen Euro in solche kostenträchtigen Projekte investiert, der Großteil der Gelder geht im Ergebnishaushalt jedoch für den laufenden Verwaltungsbetrieb, die so genannten Produkte, drauf.

Um all die Aufgaben von Bau bis VHS zu bezahlen, stehen zwar auch Einnahmen zur Verfügung. Doch meist sind die Ausgaben deutlich höher – somit sind Defizite auszugleichen. Und das geht schnell in die Millionen Euro.

Den Löwenanteil dieses „Zuschussbedarfs“ verschlingen die Tageseinrichtungen für Kinder sowie die innere Verwaltung. In beide Sparten buttert die Stadt jeweils knapp 4,8 Millionen Euro.

Bei der Verwaltung finanziert sie damit in erster Linie die Personalausgaben und die Sachaufwendungen.

Bei den Kindertagesstätten klafft in der Bilanz das Millionenloch, obwohl im kommenden Jahr die Eltern höhere Beiträge berappen müssen. Das sind insgesamt immerhin zwar 900 000 Euro – doch es deckt gerade mal ein Zehntel der Gesamtausgaben in Höhe von fast neun Millionen Euro.

Ein stattliche Summe steckt die Stadt auch in Verkehrsflächen (Straßen, Wege, Winterdienst) und den Öffentlichen Nahverkehr – 3,6 Millionen Euro genau. Sicherheit und Ordnung lässt sie sich knapp eine Millionen Euro kosten, ebenso die Kultur und die Natur- und Landschaftspflege, die Raumplanung, Bauen und Wohnen sowie Brand- und Katastrophenschutz.

Für das Gebäudemanagement lässt sie 740 000 Euro springen, in den Unterhalt und den Betrieb der Stadt- und Festhallen fließen s 720 000 Euro.

Auch das Defizit der beiden Schwimmbäder muss die Stadt ausbaden – 640 000 Euro steckt sie 2022 aller Voraussicht nach in die Zuschussbetriebe im Oberfeld und auf der Schweigmatt. Pro Schwimmbadbesucher sind das, wie in den vergangenen Jahren, jeweils zwischen drei und fünf Euro.

Weitere Posten beim so genannten Defizitausgleich sind die Jugendarbeit (470 000 Euro), Soziale Hilfen (305 000 Euro), Wirtschaft und Tourismus (360 000 Euro) sowie Friedhof- und Bestattungswesen (170 000 Euro).

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