Einige Schüler äußern laut Pressemitteilung, dass das digitale Besprechen der Aufgaben den Präsenzunterricht dennoch nicht ersetzen könne. Gerade den Schülern der Abschlussklassen bereiten die anstehenden Prüfungen bei fehlendem Präsenzunterricht Sorgen. Zwar beantworten die Lehrkräfte Fragen der Schüler sehr schnell. Der direkte Kontakt, der manche Schüler mehr unterstütze und motiviere, fehle dennoch. Auch das Gemeinschaftsgefühl, wie es beim Lernen in der Schule bestehe, fehle.
Berufsschüler, die in ihren Betrieben eingesetzt sind, müssen Arbeit und Fernunterricht unter einen Hut bekommen. Auszubildende, die vom Betrieb freigestellt sind, haben mehr Zeit zum Lernen und zur Prüfungsvorbereitung. Hier herrsche ein Ungleichgewicht. Ein Schüler berichtet, er sei wegen Internetproblemen beim Fernunterricht benachteiligt. Seine Lehrer haben ihm allerdings die Aufgaben sogar per Post versendet, wofür er sehr dankbar sei.
Die Einschränkung des täglichen Lebens bereite vielen Schülern Probleme. Man könne Freunde nicht treffen, das Fitnessstudio habe geschlossen, und die Fahrstunden für den Führerschein entfallen. Zu Hause sei es oft langweilig, und die Treffen mit Freunden werden vermisst. Bisweilen nervten die vielen Kontakte mit der Familie. Zwar könne man ausschlafen, doch fehle gleichzeitig eine feste Tagesstruktur.
Dennoch sei es auch positiv, mehr Zeit mit der Familie zu verbringen und ausschlafen zu können. Spieleabende, gemeinsame Spaziergänge und gemeinsames Kochen heben die Lebensqualität in Corona-Zeiten. Die große Hoffnung vieler Schüler ist, dass die Familie und Freunde gesund und wirtschaftlich unbeschadet durch die Krise finden.
Eine Schülerin äußert die Hoffnung, dass Freiheit nach der Krise mehr geschätzt werde. Die Sorge um ältere Menschen, vor allem um die eigenen Großeltern, ist spürbar. Es sei bedauerlich, die Großeltern schon lange nicht mehr gesehen zu haben, und es bestehe die Sorge, diese bei einer Corona-Erkrankung nicht unterstützen zu können.
Risikopatienten unter den Schülern treibt die Angst vor Ansteckung um. Auch der Kontakt zu schwer vorerkrankten Familienangehörigen sei ausgesetzt, berichtet eine Schülerin. Manche Schüler äußern die Angst, in den Sommerferien nicht in den Urlaub fahren zu können und dass eine zweite Welle des Corona-Virus folge.
Zukunftsängste, gerade im Hinblick auf die Arbeitsmarktsituation in der Krise, sorgen für psychische Belastung bei den Berufseinsteigern. Es herrsche die Angst vor Folgeschäden der Wirtschaft, die noch jahrelang zu spüren seien. Mehrere Schüler äußern laut KSS-Pressemitteilung die Hoffnung auf „mehr Miteinander und Liebe“ statt Gegeneinander im zwischenmenschlichen Bereich. Nach der Krise solle man bewusster leben und genießen. Auszubildende im Bereich Einzelhandel berichten, dass die Wertschätzung gegenüber ihrem Beruf gestiegen sei. Kunden bedankten sich sogar manchmal für ihren Einsatz in der Krise.