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Schopfheim Fernunterricht: Lob für die Lehrer

Markgräfler Tagblatt
Das Kollegium der KSS erhielt bei einer Schülerbefragung gute Noten für die Betreuung. Foto: Petra Martin

Kaufmännische Schule: Präsenzunterricht hat gestern wieder begonnen / Umfrage unter Schülern

Schopfheim - Die Corona-Krise betrifft nahezu alle Bereiche des Lebens. Für alle am Schulleben Beteiligten ist die Situation der Schulschließung neu. Die Krise trifft nicht nur die Schüler und Lehrer, sondern auch die Eltern und alle anderen Mitarbeiter der Schule.

Seit dem 17. März sind der Präsenz-Unterricht und jegliche schulische Veranstaltung landesweit ausgesetzt. Hinter den Kulissen wurde frühzeitig an Alternativen gearbeitet. Die Schüler an der Kaufmännischen Schule Schopfheim (KSS) erhalten seit Beginn der Schulschließung Fernunterricht. Hierzu verwenden die Lehrer an der KSS hauptsächlich die Lernplattform Moodle.

Diese Lernplattform ist bereits seit Längerem an der Schule eingeführt. Zuletzt fand im Frühjahr eine schulinterne Fortbildung des Kollegiums zu Moodle statt. Somit können die Lehrer der KSS auf eine gute Lernplattform zurückgreifen, mit der sie vertraut sind. Daneben ergänzt das schulinterne E-Mail-System, das über einen sicheren Zugang auch von zu Hause bedient werden kann, die Kommunikation mit den Schülern. Somit sei auch in Corona-Zeiten dem sensiblen Thema Datenschutz genüge getan, heißt es in einer Pressemitteilung der KSS.

Die Schulleitung und die Lehrkräfte sind in der Zeit des Fernunterrichts schnell erreichbar. Ebenso sind die Schulsozialarbeit und die Beratungslehrerin Wenk weiterhin erreichbar. Für die Schüler bedeutet die Corona-Krise ebenfalls eine große Herausforderung. Sie durchleben diese Zeit mit Sorgen und Ängsten, aber auch mit Hoffnungen und Wünschen. Bis zum 3. Mai blieb die KSS als Beitrag zur Corona-Prävention geschlossen. In dieser Zeit wurden alle erforderlichen Maßnahmen zur Prävention von Corona-Ansteckungen getroffen.

Ein Hygieneplan, Desinfektionsmittel-Spender und Unterricht in kleinen Gruppen mit ausreichendem Abstand untereinander wurden vorbereitet. Am Montag begann der Präsenz-Unterricht wieder, allerdings zunächst nur mit den Klassen, die in diesem Schuljahr noch ihre Prüfung ablegen. Die Unterrichtszeiten wurden überarbeitet und auf der Homepage veröffentlicht.

Während es einigen Schülern beim Fernunterricht und auch im Präsenz-Unterricht, an der Motivation fehlt, heben andere die Vorteile des Fernunterrichts hervor. Dies ergab eine Befragung der KSS unter ihren Schülern. So seien die Aufgaben hilfreich. Informationen, Lern- und Merkblätter und Präsentationen könnten mehrmals angeschaut und durchgelesen werden. So lerne man besser.

Auch wurde die selbstbestimmte Einteilung der Lernzeit positiv hervorgehoben. Es erfordere allerdings viel Selbstdisziplin, sich alleine und konstant zu motivieren. Das sei für einige Schüler schwierig. Manche Schüler könnten nicht in Ruhe zu Hause lernen, denn sie müssten Geschwister beaufsichtigen, einkaufen und im Haushalt helfen, während die Eltern arbeiten.

Etliche Schüler sprechen der KSS ein Lob aus, dass der Fernunterricht so reibungslos organisiert wurde. Sie danken den Lehrkräften für die tolle Unterstützung und Motivation. Die Lernplattform Moodle wird als sehr praktisch beschrieben. Das digitale Lernen funktioniere darüber sehr gut, so die Schüler. Es sei einfach zu bedienen und hilfreich. Zusätzlich zu Moodle wird der E-Mail-Kontakt mit den Lehrkräften geschätzt. Oft wurde berichtet, dass die Kommunikation mit den Lehrern der KSS einwandfrei verlaufe. Sie seien täglich per E-Mail, telefonisch oder über Moodle erreichbar. Es sei eine erfreuliche Erfahrung, dass die Lehrer sich kümmern und immer erreichbar seien, wenn ihre Hilfe benötigt werde.

Einige Schüler äußern laut Pressemitteilung, dass das digitale Besprechen der Aufgaben den Präsenzunterricht dennoch nicht ersetzen könne. Gerade den Schülern der Abschlussklassen bereiten die anstehenden Prüfungen bei fehlendem Präsenzunterricht Sorgen. Zwar beantworten die Lehrkräfte Fragen der Schüler sehr schnell. Der direkte Kontakt, der manche Schüler mehr unterstütze und motiviere, fehle dennoch. Auch das Gemeinschaftsgefühl, wie es beim Lernen in der Schule bestehe, fehle.

Berufsschüler, die in ihren Betrieben eingesetzt sind, müssen Arbeit und Fernunterricht unter einen Hut bekommen. Auszubildende, die vom Betrieb freigestellt sind, haben mehr Zeit zum Lernen und zur Prüfungsvorbereitung. Hier herrsche ein Ungleichgewicht. Ein Schüler berichtet, er sei wegen Internetproblemen beim Fernunterricht benachteiligt. Seine Lehrer haben ihm allerdings die Aufgaben sogar per Post versendet, wofür er sehr dankbar sei.

Die Einschränkung des täglichen Lebens bereite vielen Schülern Probleme. Man könne Freunde nicht treffen, das Fitnessstudio habe geschlossen, und die Fahrstunden für den Führerschein entfallen. Zu Hause sei es oft langweilig, und die Treffen mit Freunden werden vermisst. Bisweilen nervten die vielen Kontakte mit der Familie. Zwar könne man ausschlafen, doch fehle gleichzeitig eine feste Tagesstruktur.

Dennoch sei es auch positiv, mehr Zeit mit der Familie zu verbringen und ausschlafen zu können. Spieleabende, gemeinsame Spaziergänge und gemeinsames Kochen heben die Lebensqualität in Corona-Zeiten. Die große Hoffnung vieler Schüler ist, dass die Familie und Freunde gesund und wirtschaftlich unbeschadet durch die Krise finden.

Eine Schülerin äußert die Hoffnung, dass Freiheit nach der Krise mehr geschätzt werde. Die Sorge um ältere Menschen, vor allem um die eigenen Großeltern, ist spürbar. Es sei bedauerlich, die Großeltern schon lange nicht mehr gesehen zu haben, und es bestehe die Sorge, diese bei einer Corona-Erkrankung nicht unterstützen zu können.

Risikopatienten unter den Schülern treibt die Angst vor Ansteckung um. Auch der Kontakt zu schwer vorerkrankten Familienangehörigen sei ausgesetzt, berichtet eine Schülerin. Manche Schüler äußern die Angst, in den Sommerferien nicht in den Urlaub fahren zu können und dass eine zweite Welle des Corona-Virus folge.

Zukunftsängste, gerade im Hinblick auf die Arbeitsmarktsituation in der Krise, sorgen für psychische Belastung bei den Berufseinsteigern. Es herrsche die Angst vor Folgeschäden der Wirtschaft, die noch jahrelang zu spüren seien. Mehrere Schüler äußern laut KSS-Pressemitteilung die Hoffnung auf „mehr Miteinander und Liebe“ statt Gegeneinander im zwischenmenschlichen Bereich. Nach der Krise solle man bewusster leben und genießen. Auszubildende im Bereich Einzelhandel berichten, dass die Wertschätzung gegenüber ihrem Beruf gestiegen sei. Kunden bedankten sich sogar manchmal für ihren Einsatz in der Krise.

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