^ Schopfheim: Festliche Klänge mit Horn und Orgel - Schopfheim - Verlagshaus Jaumann

Schopfheim Festliche Klänge mit Horn und Orgel

Jürgen Scharf
Als ideale Duo-Partner erweisen sich Hornist Heiner Krause und Kantor Andreas Mölder an Orgel und E-Piano beim Konzert in der Kirche St. Bernhard. Foto: Jürgen Scharf

In der Reihe „Orgel plus...“ trifft Kantor Andreas Mölder auf den Hornisten Heiner Krause. Das festliches Programm in der Schopfheimer Kirche St. Bernhard begeistert zahlreiche Besucher.

Jagdsignale und Romantik sind das, was man am ehesten mit dem Horn verbindet. Und in diesem Spannungsfeld wollten die beiden Interpreten, der Hornist Heiner Krause und der Organist Andreas Mölder, ihr Konzert „Orgel plus Horn“ in der Kirche St. Bernhard ansiedeln.

Am ehesten assoziiert man dieses Blasinstrument mit den Jagdfanfaren im Schlussrondo aus dem Es-Dur-Konzert KV 495 von Wolfgang Amadeus Mozart oder bei der schnellen Gavotta von Arcangelo Corelli. Der Ötlinger Hornist Heiner Krause bläst diese Jagdklänge mitreißend und mit virtuoser Geste. Zu hören gab es mit drei Sätzen aus zwei Hornkonzerten von Mozart schöne Beispiele ihrer Gattung. Wobei in der großen Kadenz im Ecksatz von KV 447 der in allen Lagen voll und rund klingende Ton von Krause ins Ohr geht.

Auch in den romantischeren Werken wie dem Nocturno von Franz Strauss, zu dem die beiden Interpreten von der Empore in den Altarraum wechseln, oder der unsterblichen Romance von Camille Saint-Saens bringt der Hornist mit seiner warmen, biegsamen und gesanglichen Tongebung jede Note zum Leben.

Festlicher Aspekt zu erleben

Der festliche Aspekt des Konzerts war besonders in der Barockmusik, bei Corelli oder in Bachs „Jesus bleibet meine Freude“ zu erleben, wo die Orgel sehr schön die Hornmelodie umspielt. In einem ganz modernen Stück, der Laudatio von Bernhard Krol, schöpft Krause die Möglichkeiten seines Instruments voll aus. Dieses Werk gilt als Paradestück für Horn solo und die Schwierigkeit des Solospiels bewältigt der Hornlehrer an der Musikschule Basel bravourös, indem er das ganze Klangspektrum bis hin zu gestoßenen Tönen auslotet. Das hängt mit Krauses guter Technik zusammen, seiner natürlich wirkenden Musikalität, einer engagierten und souveränen Darstellung der verschiedenen Musikstile.

Der vorzügliche Organist Andreas Mölder zeigt sich bei diesem Duo-Abend „Orgel plus...“ nicht nur als adäquater Dialogpartner, der bei Mozart sogar ein ganzes Orchester ersetzt, sondern lässt auch als Orgelsolist aufhorchen. In der witzigen „Hornpipe humoresque“ von Noel Rawsthorne kann man bei dem englischen Seemanns-Tanzlied auf der Pfeifenorgel fast mitpfeifen und sich an Zitaten von Vivaldi bis Widor erfreuen - in der Art von „Erkennen Sie die Melodie?“.

Animierend und kurzweilig

Allein schon das machte großen Spaß, wie auch alle anderen Stücke animierend und kurzweilig waren. Bis hin zur Zugabe, die wohl die totale Überraschung war: der „Tin Roof Blues“, bei dem Hornist Krause und Mölder am E-Piano mit entspannter Gelöstheit zusammenspielen. Doch so überraschend ist das auch wieder nicht, denn Heiner Krause frönt seiner Leidenschaft für Oldtime-Jazz seit Jahrzehnten in seiner Band Sugar Foot Stompers. Dass er dort auch Sänger ist, beweist er ganz im Stil eines Louis Armstrong in seiner Vokalversion-Einlage dieses Blues, die nicht nur in Schopfheim, sondern auch in New Orleans begeistern könnte.

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