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Schopfheim Fiebermesser für die Wiese

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 Foto: Die Oberbadische

Angler ermitteln mit  Datensammlern die Wassertemperatur 

Schopfheim - Der Angelsportverein Schopfheim (ASV)  will wissen, wie sich in der Wiese im Jahresverlauf die Temperatur verändert. Für  Jedermann erkennbar,  haben sich in den vergangenen  Jahren die Temperaturen der Umwelt offenbar  ständig erhöht.   „Die Fische und die anderen Lebewesen in der Wiese können mit der Temperaturerhöhung nur bedingt umgehen“, so Peter Engler, Schriftführer beim  ASV.

Je stärker die Temperatur im Fluss  zunehme, desto weniger Sauerstoff könne das  Wasser binden. Besonders die Forellen hätten   bevorzugten Wassertemperaturen von vier bis 19 Grad Celsius,  ab 25 Grad  werde  es für diese wechselwarmen Fische schon kritisch.

Andere Fischarten hingegen fühlten sich bei höheren  Temperaturen wohl,  wie zum Beispiel der Döbel, der sich rund  um die 26 Grad  gut zurechtfinde, heißt es in der Pressemitteilung des ASV.
  Um zu sehen,  wie sich die Wassertemperaturen jahreszeitlich verändern,  hat der ASV jetzt vier Temperaturmesser in der Wiese und im Schlierbach eingebaut. Die   Angler befestigten die so genannte Datenlogger  an einem Backstein und  positinierten  sie an verschiedenen Stellen auf dem Grund der Wiese.

Warmes Wasser kann nicht so viel  Sauerstoff speichern

Die  Datensammler  messen alle sechs  Stunden die Temperatur und speichern diese direkt vor Ort. Nach einem Jahr werden die Daten via Bluetooth auf eine Handyapp ausgelesen.

„Wir erhoffen uns von der Messung Erkenntnisse, wie sich die Wassertemperatur in der Wiese  im Pachtabschnitt Schopfheim  ändert“, so der ASV.

Ein wichtiger Aspekt ist die Nachtabkühlung:  Inwiefern macht sich diese  in  der Wiese bemerkbar? Bei vermehrt auftretenden tropischen Nächten fällt diese geringer aus.

Die Angler wollen wissen, ob dieses Phänomen auch in der Wiese auftritt oder  das Wasser doch eher kühl, da sich der Fluss im Einzugsgebiet des Feldbergs befindet und es hier weniger tropische Nächte gibt.

Bei einer absoluten Dürreperiode, wie sie im Sommer 2018 vorherrschte, sei es  nur bedingt möglich, die Gewässertemperatur zu beeinflussen, so der ASV. Dennoch habe  der  Mensch  Einflussmöglichkeiten – beispielsweise durch Renaturierung in Form des  Aushubs tiefer Gumpen, in denen  das Wasser kälter bleibt, oder durch Anpflanzung von schattenspendenden Bäumen.

Auch aus diese Grund plant  der ASV  dieses Jahr eine Renaturierungsmaßnahme im Juli, bei der  man im Flusslauf  der Wiese wieder   Baumstämme  einbaut. Ziel sei   einerseits,  schattige Unterstände hinter den Gehölzen  zu schaffen, und  andererseits,  die verminderte Wassermenge im Sommer besser zu steuern, so dass   nicht große Flächen mit wenig Wasser überspült werden, sondern das knappe Nass   eher konzentriert und tiefer fließt.

Bei dieser Maßnahme setzt der Verein  auch die Spendengelder,  die er im vergangenen Jahr erhalten hat. „Zusammenfassend hoffen wir auf einen nicht zu heißen Sommer“, lässt der ASV wissen, der die Ergebnisse der Wassertemperatur-Messung im kommenden Jahr veröffentlichen will.

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