Kai Horschig (Freie Wähler) äußerte Bedenken wegen der versenkbaren Poller. Diese seien wartungsintensiv. Er regte an, die endgültige Möblierung mit Bänken und Papierkörben erst im Laufe der Baumaßnahme festzulegen.
„Änderungen müssen immer noch möglich sein“, meinte auch Thomas Kuri (CDU). Die Fußgängerzone sei doch so zu gestalten, dass „alle Geschäfte zufrieden sind“. So viel Spielraum müsse sei.
In die gleiche Kerbe hieb Ernes Barnet. Die Bank-Standorte könne man sicher noch verändern, so der Grüne-Stadtrat.
Der Bürgermeister vernahm die Botschaften und erklärte, es müsse eine „gute Lösung“ her. Er regte an, den Standort der einen besagten Bank offen zu lassen, am Rest (Straßenlampen, Poller, Radständer) aber unverändert festzuhalten.
Tiefbauamtsleiter Bernhard Karle fing den Ball elegant auf. Er schlug vor, während der Bauarbeiten mit den betroffenen Anliegern noch einmal vor Ort über den Standort der Bank zu sprechen. Falls sie dort nicht in Frage komme, könne man ganz auf sie verzichten und im Bauhof zwischenlagern.
Damit war nach ausgiebiger Diskussion die Kuh vom Eis. Der Gemeinderat stimmte der bereits im Gang befindlichen Umgestaltung der Scheffelstraße zur Fußgängerzone mit großer Mehrheit (bei nur fünf Enthaltungen) zu.
Schopfheim (wm). Die zwiespältige Haltung der Anwohner zur Umwidmung der Scheffelstraße brachte gleich zu Beginn der Gemeinderatssitzung Klaus Strütt zum Ausdruck.
Er sei einerseits „sehr froh“, dass Schopfheim eine Fußgängerzone bekomme, erklärte er in der Bürgerfragestunde. Allerdings wäre seine Freude noch größer, wenn die Stadt und die Planer die Anliegen der Anwohner ernster genommen hätten, sagte er. Strütt wunderte sich auch, dass die Umwidmung zur Fußgängerzone ohne ein formelles Verfahren laut Straßengesetz möglich sein solle. „Ich will die Fußgängerzone“, betonte er, „aber rechtlich korrekt“.
Mit der geplanten Möblierung (Leuchte, Bank und Mülleimer) direkt vor seinem Kleidergeschäft zeigte sich auch Philipp Faller nicht einverstanden. Man habe die Stadt früh darauf hingewiesen, dass dort mehrere Lastwagen pro Woche verkehren, die Waren abholen und liefern. Zwischenzeitlich habe der Planer die Bank zwar ein bisschen versetzt, jetzt sei sie aber direkt vor den Arkaden und dem Haupteingang zum Geschäft platziert. „Wir freuens uns auch über die Fußgängerzone, aber sie ist in der Form für uns nicht akzeptabel“, monierte Faller und fragte das Gremium, ob die Bank samt Mülleimer an der Stelle wirklich nötig sei.