Schopfheim Gemeinsam für den Frieden

Manuel Hunn
Damit Frieden kein frommer Wunsch bleibt: Katholische und evangelische Kirchengemeinde laden gemeinsam mit der Stadt zum Schopfheimer Friedensherbst. Foto: Nele Krings

Der Schopfheimer Friedensherbst soll ein Thema in den Fokus rücken, das an Aktualität nicht verloren hat. Neben den beiden Kirchen beteiligt sich auch die Stadt an den Aktionswochen. Den Auftakt macht ein ökumenischer Gottesdienst am Freitag.

„Frieden ist in der jetzigen Zeit ein sehr wichtiges Thema“, sagt Bürgermeister Dirk Harscher bei einem Pressegespräch im Schopfheimer Rathaus. „Die Leute sind überall ziemlich gereizt; die Stimmung liegt im Argen.“ So stelle er beispielsweise einen Anstieg der aggressiven Wortwahl von Menschen fest. Daher müsse man miteinander reden, um einen „gemeinsamen guten Weg“ im Umgang miteinander zu finden.

„Viele Menschen erreichen“

Vor diesem Hintergrund sei, als er vor einigen Wochen von Schopfheims evangelischem Pfarrer Martin Schmitthenner darauf angesprochen wurde, gleich klar gewesen, dass sich die Stadt an einer gemeinschaftlichen Friedenswoche beteiligt. „Mir ist es wichtig, viele Menschen zu erreichen“, so Harscher.

Schmitthenner erklärt beim Pressegespräch, dass er Mitglied der „Ökumenischen Friedensarbeit Schopfheim“ ist; die Arbeitsgruppe habe sich im Zuge des Ukraine-Kriegs über Konfessionsgrenzen hinweg gegründet. Im Februar organisierte die Gruppe eine Friedenskundgebung auf dem Marktplatz zum Jahrestag des Kriegsbeginns.

Ökumenische Friedensarbeit

Die Gruppe sei auch danach weiter im Austausch geblieben. Ulrike Krumm, evangelische Pfarrerin in Fahrnau und Gersbach, hatte dann laut Schmitthenner die Idee, den seit vielen Jahren praktizierten ökumenischen Gottesdienst am 29. September, dem Michaelistag, unter das Thema „Frieden für die Stadt“ zu stellen und dabei auch die Stadtverwaltung mit einzubeziehen.

Mehrere Veranstaltungen

Im Rahmen des Friedensherbstes wird es mehrere Veranstaltungen in Schopfheim geben. Im Zentrum steht der ökumenische Gottesdienst zur Eröffnung, bei dem es einen Trialog geben wird, also ein Predigtgespräch zwischen drei Personen. Neben Schmitthenner und Harscher ist auch Schopfheims katholischer Pfarrer Michael Latzel beim Trialog beteiligt. „Wir drei Institutionen wollen für alle Menschen da sein“, fasst Latzel fasst beim Pressegespräch zusammen. Es gebe viele Berührungspunkte; über konfessionelle Grenzen hinweg könnten sich Unterschiede ergänzen.

Beziehungen vertiefen

Schmitthenner berichtete, dann man zum Gottesdienst sowohl die kirchlichen als auch die kommunalen Gemeinderäte einladen möchte. Zudem ist im Anschluss an den Gottesdienst ein Stehempfang geplant. Dort hätten die Teilnehmer die Gelegenheit, zu erörtern, wie die bereits guten Beziehungen untereinander weiter vertieft werden können. Auch weitere neue Ideen in der ökumenischen Arbeit könnten entwickelt werden.

Wie Schmitthenner abschließend betont, könne er sich vorstellen, den gemeinsamen Friedensherbst fortan in jedem Jahr zu veranstalten –und dabei vielleicht auch den Radius zu erweitern, Michael Latzel ergänzt: Vorstellbar sei beispielsweise, in Zukunft auch nicht-christlichen Religionsgemeinschaften in einen gemeinsamen Friedensherbst einzubinden.

Ob es tatsächlich zu einer Wiederholung kommt, sei allerdings noch nicht ausgemacht.

Friedensherbst

Ökumenischer Gottesdienst
:  Freitag, 29. September, um 19 Uhr in der Alten Kirche St. Michael. Es wirken der katholische Kirchenchor unter der Leitung von Kantor Andreas Mölder sowie die evangelische Kantorei unter der Leitung von Kantor Christoph Bogon mit.

Weitere Veranstaltungen:
Dienstag, 17. Oktober, 19 Uhr, Alte Feuerwache, Lörrach: „Einschüchtern Zwecklos“, Lesung von Jürgen Grässlin

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