Schopfheim-Gersbach Belastetes Fräsgut: „Sauerei der Firma“

Gerald Nill
it PAK belastetes Fräsmaterial, das eigentlich längst entsorgt werden sollte, lagert weiter auf dem Wanderparkplatz Eckhag. Foto: Gerald Nill/Gerald Nill

Die Dauerbaustelle in Schlechtbach mit ihren bislang bekannten Mängeln ist auch ein Daueraufreger in Gersbach. Jetzt befasste sich der Ortschaftsrat mit dem Thema. Ortsvorsteher Andreas Falk ärgert sich über mangelnde Informationen.

Die Dauerbaustelle in Schlechtbach mit ihren bislang bekannten Mängeln ist auch ein Daueraufreger in Gersbach. Jetzt befasste sich der Ortschaftsrat mit dem Thema. Ortsvorsteher Andreas Falk ärgert sich über mangelnde Informationen.

Ortsvorsteher Andreas Falk, der die Kritik an der Bauausführung einer Breitbandverlegung in Schlechtbach bereits vor über vier Wochen im Gemeinderat Schopfheim vorgebracht hatte, fasste den Stand der Dinge im Ortschaftsrat zusammen. Er wies auf die erheblichen Meinungsdifferenzen hin, insbesondere zur Trassenführung. Zumindest in diesem Punkt habe aber bei den Planern und beim Landratsamt inzwischen ein Umdenken stattgefunden: Das Glasfaserkabel soll nun doch auf einem parallel zur Landstraße verlaufenen Wirtschaftsweg vergraben werden, was die Gemeinde schon lange gefordert hatte. Er vermute, dass durch das Umdenken weitere Gefahren durch belastetes Fräsmaterial abgewendet werden könnten.

Neue Frist für Ampel

Nächster Punkt sei eine vom Landratsamt geforderte, fast einen Kilometer lange Baustellenampel für den gesamten Baustellenbereich ab Schlechtbach bis weit hinter den Abzweig Riedichen, wobei die Riedicher Landstraße ebenfalls beampelt werden müsse. Eine Frist hierzu ließ die Baufirma ebenfalls verstreichen. „Die Baufirma hat nachweislich darlegen können, dass sie nicht in der Lage ist, eine entsprechende Ampel zu besorgen“, so Falk. Als neue Frist wurde der 23. Mai festgelegt. Dann soll die Baustelle abgenommen werden.

Ortschaftsrat Hartmut Schmidt bekannte, dass er die neue Planung für die Verlegung des Breitbandkabels noch nicht verstehe. Er beabsichtige gemeinsam mit allen Ortschaftsräten eine Stellungnahme abzugeben, um dem Ortsvorsteher in der Sache den Rücken zu stärken. „Dort wird unser aller Geld vergraben und es gibt günstigere Alternativen“, schloss Schmidt.

Falk sagte, er sei nicht informiert worden über das Treffen zwischen Stadt und Landratsamt. Das sei auch seine Kritik, denn auf günstigere Alternativen habe er bereits am 17. April im Gemeinderat hingewiesen. Einen von Bürgermeister Dirk Harscher angeforderten Fragenkatalog habe er zwei Tage später vorgelegt. Er bleibe dabei, so Falk: „Auf Detailfragen habe ich bis heute keinerlei Rückantworten erhalten.“ Aber die Stadt Schopfheim sei nicht Herrin des Verfahrens. „Leidtragende sind wir in Gersbach“, kritisierte Schmidt.

Ärger über Desinformation

Zum Thema PAK- belastetes Fräsmaterial, das seit Langem auf dem Wanderparkplatz Eckhag lagert, wollte Ortschaftsrat Mark Ühlin wissen: „Wielange bleibt das Zeug dort liegen?“ Es gehe eine Umweltgefahr von den Giften aus. Eine Frist zum Abtransport des Asphaltmaterials sei inzwischen verstrichen, rügte Ühlin. „Warum das der Fall ist, entzieht sich meiner Kenntnis“, antwortete Falk. Die Desinformation sei einer der Punkte, die ihn ärgerten, so der Ortsvorsteher. Ortschaftsrat Christian Strütt meinte zum PAK-Fräsmaterial: „Das meiste Zeug liegt inzwischen im Graben.“ Er fügte hinzu: „Das ist eine absolute Sauerei von der Firma.“ Klar ist, dass die Ortschaftsräte nun besonders genau hinschauen werden, wie die weiteren Arbeiten zur Glasfaserverlegung nach Gersbach ablaufen.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading