Schopfheim-Gersbach PAK-Giftstoffe beunruhigen den BUND

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Das Fräsgut liegt offen dar. Foto: zVg

Der BUND kritisiert das Vorgehen bei Straßenarbeiten.

Der BUND kritisiert das Vorgehen bei Straßenarbeiten.

Schadstoffbelasteter Aufbruch der Kreisstraße in Schlechtbach: Der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) bemängelt, dass „ab nächster Woche ... die Kreisstraße keine mehr ist, der Fräsgraben nicht mehr als Straße gilt und deshalb die Restbreite von 5,50 Meter nicht mehr für den Begegnungsverkehr möglich ist“.

Dritte Ampel

Nächste Woche solle der Fräsgraben auf etwa 800 Meter abgeschrankt und der Ampelbereich verlängert werden, zuzüglich solle eine dritte Ampel Richtung Riedichen installiert werden, heißt es in einer Stellungnahme des BUND. Die Ampeln müstsen aufeinander abgestimmt werden, das bedeute Wartezeiten, die vorgegeben seien. Auch die Radfahrer müssten eingerechnet werden. „Ist das gelebter Umweltschutz?“, fragt der BUND wörtlich.

„Gefahr im Verzug“

Seit zwei Monaten gebe es starke Niederschläge, und das hochgiftige Fräsmaterial, das eine 960-fache Giftstoffüberschreitung aufweise („bis zu 4800mg / kg – der Grenzwert für PAK liegt für Z1.1 Material bei 5 mg / kg 4800:5“) liege zur Auswaschung offen im Fräsgraben, behauptet Dieter Berger.

Der Zweckverband Breitband als Auftraggeber müsste wegen „Gefahr im Verzug“ das Fräsmaterial nach strenger Vorschrift „unter Arbeiten in kontaminierten Bereichen nach dem Sicherheits- und Gesundheitsplan (SiGeplan) mit voller Schutzausrüstung mit Schwarz-Weiß-Bereich die Giftstoffe in wasserdichte und abschließbare Container lagern“, so Berger.

Bis zum 9. Mai habe es noch keinen SiGeplan gegeben, also hätte das Bauprojekt nicht begonnen werden dürfen, so Berger als Vertreter des BUND weiter. Müssten die Gersbacher nun das Versagen der zuständigen Behörden ausbaden?

Wenn sich kein Verantwortlicher als Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoodinator in der freien Wirtschaft finde, „gehe ich davon aus, dass das Landratsamt Lörrach auch ausgebildete Sicherheits-/Gesundheitskoordinatoren habe, um der Aufsichtspflicht nachzukommen“. „Hier liegt ein Notfall gegenüber den Menschen und der Umwelt vor, der keinen Aufschub duldet“, so Berger. Die Straße könne innerhalb kurzer Zeit wieder freigegeben werden.

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