Von Hans-Jürgen Hege Eine Handvoll Schüler der Abschlussklassen von Haupt-, Werkreal- und Realschulen hatte die Einladung der Abteilung „Holz“ an der Gewerbeschule Schopfheim angenommen, etwas über den interessanten, erfolgversprechenden Beruf des Schreiners zu erfahren und in diesem Rahmen gleich noch zu testen, ob „zwei linke Hände“ gegen die Bewerbung für eine Ausbildung im Schreinerhandwerk sprechen. Gebaut wurde ein „Handystuhl“ – natürlich aus Holz. Den Bauplan zu diesem schmucken Ruhesitz fürs heißgeliebte Smartphone, die Besonderheiten des Materials und der benötigten Werkzeuge erläuterte den vier Jungen und zwei Mädchen im Alter zwischen 14 und 16 Jahren Ausbilder und Schreinermeister Dieter Rümmele. Nach einem kurzen Eingangstest wurde an den Hobelbänken der Lehrwerkstatt über Plänen gebrütet, gesägt, gebohrt, gehämmert und geleimt. Rund eine Stunde später wurde das Ergebnis der Arbeit, die allen großen Spaß zu machen schien, unter die Lupe genommen. Im Beisein des Schulleiters Ralf Dierenbach wurde ein Urteil gefällt: Alle, die an dem freiwilligen Eignungstest unter der Flagge des Verbandes „Schreiner Baden“ teilgenommen haben, kommen für eine Ausbildung zum Schreiner oder zur Schreinerin in Frage. Diese Ausbildung dauert drei Jahre. Zunächst verdienen sich die angehenden Gesellen in der Berufsfachschule die ersten Sporen in Theorie und Praxis. Im zweiten und dritten Lehrjahr wird die Schulzeit ergänzt durch den praxisorientierten Einsatz in Ausbildungsbetrieben, in denen die Lehrlinge zwischen den Sparten Innenausbau, Möbel, Messebau, Bauelemente sowie Restauration unterscheiden lernen. Klar ist, dass der Handwerksberuf hohe Ansprüche stellt. Nicht nur selbstständiges Arbeiten ist gefragt, sondern jede Menge technisches Verständnis auch im Umgang mit modernen Arbeitsmaschinen. Klappt alles wie erwartet, steht den Mädchen und Jungen die ganze (Arbeits-)Welt offen. Viele Möglichkeiten, sich fortzubilden, führen in eine erfolgversprechende Zukunft. Und die Aussichten, im Schreinerberuf Fuß zu fassen, sind nach wie vor gut. Denn der Bedarf ist weiterhin „größer als die Nachfrage“, betont der Verband „Schreiner Baden“, dessen Nachwuchskampagne „Du hast’s drauf" Mach was draus!“ seit 2010 mit Erfolg läuft.