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Schopfheim GU in Festhalle wird aufgelöst

Anja Bertsch
Die Festhalle Fahrnau steht den Vereinen bald wieder zur Verfügung. Foto: Werner Müller

Die Fahrnauer Festhalle wird den Vereinen wie versprochen ab November wieder zur Verfügung stehen. Die sich weiter zuspitzende Situation in Sachen Flüchtlingsunterbringung ändert daran nichts.

„Es bleibt dabei: Die Festhalle wird zum 1. November wieder zur Verfügung stehen“, betonte Bürgermeister Dirk Harscher in der Gemeinderatssitzung am Montag mit Blick auf das Gebäude, das seit über einem Jahr als Gemeinschaftsunterkunft (GU) dient.

Schriftliche Zusage

Fachbereichsleiter Jürgen Sänger flankierte: „Wir haben eine schriftliche Stellungnahme des Landratsamtes, dass die Halle wie vereinbart wieder zur Verfügung steht.“ Der Rückbau solle noch diese Woche beginnen. Die beiden Vertreter der Rathausspitze reagierten mit dieser klaren Ansage auf eine Frage von Thomas Gsell (SPD), der sich wiederum auf eine Initiative von Landrätin Marion Dammann bezog: Diese hatte sich in der vergangenen Woche mit einem Brandbrief an die Bürgermeister im Landkreis gewandt: Angesichts der weiter steigenden Zahlen an Geflüchteten seien die vorhandenen Kapazitäten zur Unterbringung voraussichtlich Ende des Monats komplett erschöpft – „es müssen nun alle Möglichkeiten geprüft werden“, hieß es in dem dringlichen Appell.

„Bleibt die Vereinbarung bestehen – oder erleben wir wieder eine kurzfristige Kehrtwende?“, fragte Gsell und verwies auf die Vereine, die dort endlich wieder tätig werden wollten, nachdem sie mit ihren Aktivitäten und Veranstaltungen nun über ein Jahr lang ausweichen mussten. Unter anderem hatte die Fasnachtsgesellschaft Fahrnau ihre jüngste Kampagne vom Hemdglunki bis zum Zunftabend in Ausweichquartiere wie die Eichener Hülschematthalle und den Schulhof verlegt.

700 Geflüchtete in der Stadt

Sänger signalisierte, dass sich die Stadt Schopfheim vom Appell der Landrätin nicht zuvorderst angesprochen fühlen müsse: Mit drei GUs und zahlreichen Menschen in der Anschlussunterbringung (AU) leiste die Stadt schon einen großen Beitrag – „momentan sehen wir keine Möglichkeit für eine weitere Unterbringung.“ Auf Nachfrage von Marianne Zabel (CDU) konkretisierte Sänger: In der Anschlussunterbringung lebten aktuell gut 160 Menschen; insgesamt beherbergt die Stadt derzeit etwa 700 Geflüchtete.

Harscher wiederum spannte den Bogen weiter: „Mein Appell geht ganz klar an die Landes- und die Bundesregierung.“ Diese seien dringend gefragt, Lösungen zu finden: „Wir sind jetzt langsam an den Grenzen angekommen – nicht nur in Deutschland, auch in Europa“ Gelinge es nicht, die Situation zu entzerren, „mache ich mir große Sorgen darum, was sich politisch tut in unserem Land“, so Harscher.

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