Schopfheim Günstig wohnen in neuen Häusern

Markgräfler Tagblatt

Baugenossenschaft kauft zwei Gebäude in der Schleife / Neues Geschäftsfeld: Hausverwaltung

Von Werner Müller

Schopfheim. 24 neue Wohnungen, hohe Umsatzsteigerung, neues Geschäftsfeld: Bei der Baugenossenschaft herrscht eitel Sonnenschein. Vorstand und Aufsichtsrat konnten bei der Vorstellung des Geschäftsberichts für 2014 jedenfalls mit glänzenden Zahlen aufwarten.

„Wir hatten uns viel vorgenommen und alles erreicht“, betonte Vorstand Sebastian Pfeifer gestern anlässlich eines Pressegespräches. So stieg die Bilanzsumme um mehr als 31 Prozent auf knapp 7,1 Millionen Euro. Die Hausbewirtschaftung schlug mit 848 000 Euro zu Buche. Unterm Strich erwirtschaftete die gemeinnützige Einrichtung einen Gewinn von 6700 Euro.

Doch die Zahlen allein sind nicht alles. Spätestens seit vergangenem Jahr setzt die Baugenossenschaft eine neue Strategie in die Tat um. Nachdem jahrelang die Sanierung des Wohnungsbestandes im Mittelpunkt stand – allein 2014 waren dafür noch einmal über 600 000 Euro fällig –, rückt jetzt dessen Erweiterung ins Visier.

Im Neubaugebiet Schleife hat die Baugenossenschaft zwei Häuser mit insgesamt 24 Wohneinheiten gekauft, die sie künftig an ihre Mitglieder vermieten will. Und zwar als „günstigen Wohnraum“, wie Sebastian Pfeifer betont, etwa zehn bis 20 Prozent unter den marktüblichen Mietpreisen. 70 Prozent der Wohnungen seien bereits vermietet. Die beiden neuen Häuser tragen sich nach Pfeifers Worten selbst .

Durch diese Investition sei die Baugenossenschaft in der Lage, Wohnungen für unterschiedliche Ansprüche anzubieten, betont Vorstand Markus Stibi. Sowohl für Familien und Alleinstehende als auch für Junge und Ältere, für Leute mit niedrigem Einkommen und für solche, die etwas mehr Geld ausgeben können.

Auch Aufsichtsratsvorsitzender Siegfried Zettler freut sich, dass die neue Strategie, der sich das Unternehmen 2011 verschrieben habe, so gut aufgeht. Damals habe man sich vorgenommen, den Wohnungsbestand von aktuell 165 Einheiten zu erweitern, sobald der Investitionsstau bei der Modernisierung passé sei.

Mit den Neubauten in der Schleife verfüge die Baugenossenschaft nun auch über etwas größere und modernere Wohnungen mit höherwertiger Ausstattung (Tiefgarage, Fahrstuhl, Fußbodenheizung). Zettler macht keinen Hehl daraus, dass die Baugenossenschaft diesen Weg des moderaten Wachstums weiter gehen will, zumal Schopfheim als Wohnstandort sehr attraktiv sei.

Unabhängig von dieser Neubautätigkeit legte sich die Baugenossenschaft noch ein „zweites Standbein“ (Zettler) zu – die Hausverwaltung. Neben ihren beiden eigenen Gebäuden kümmert sich das Unternehmen in der Schleife noch um fünf weitere Immobilien, so dass sie insgesamt sieben Häuser mit rund 100 Wohneinheiten unter ihre Fittiche nimmt.

„Das verschafft uns zusätzliche Einnahmen“, erklärt Siegfried Zettler. Sebastian Pfeifer ergänzt, dass von diesem neuen Geschäftsfeld alle Mieter profitieren. Die Baugenossenschaft könne die zusätzliche Aufgabe mit dem aktuellen Personalbestand meistern.

An Attraktivität mangelt es dem Unternehmen ohnehin nicht. Die Wohnungen der Baugenossenschaft sind begehrt, „es gibt Wartelisten, obwohl wir keine Werbung machen“, so Pfeifer. In der Regel müssten die Mitglieder 1,5 bis zwei Jahre warten, bis eine passende Wohnung frei wird. Wer einmal bei der Baugenossenschaft untergekommen sei, der genieße „praktisch Dauermietrecht“, so der Vorstand.

Siegfried Zettler zollt den beiden jungen Vorständen denn auch dickes Lob: „Wir sind sehr zufrieden mit ihnen“.

Das i-Tüpfelchen auf eine rundum gute Bilanz darf denn auch nicht fehlen – ein neues Logo. Die Baugenossenschaft hat sich von Jeannot Weißenberger eines entwerfen machen, mit dem sie künftig noch besser erkennbar sei will.

Über die Genehmigung des Geschäftsberichts für das Jahr 2014 entscheiden die Mitglieder der Baugenossenschaft in ihrer Versammlung am Freitag, 19. Juni, um 18 Uhr im evangelischen Gemeindehaus in Fahrnau.

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