Schopfheim Heimischen Bands eine Plattform bieten

Markgräfler Tagblatt
Büroleiter Dieter Grabowski im Studio des Freien Radios Wiesental. Foto: Hans-Jürgen Hege Foto: Markgräfler Tagblatt

Freies Radio: Seit 25 Jahren auf Sendung / Beginn als Radio Kanal Ratte im „Irrlicht“

Schopfheim (hjh). Als irrlichternde „Kanalratten“ sorgten ein paar unabhängige Radiomacher vor nunmehr 25 Jahren für viel und (misstrauisch beäugte) Bewegung im „Underground“. Vier Stunden täglich ritten sie auf den ihnen zugeteilten Ultra-Kurz-Wellen (UKW 104,5) durch den Äther.

Bernhard A. Wehrle, der von Beginn an mit dabei war, erinnert sich: „Im vierstündigen Probelauf gab es damals schon erstaunlich wenig Pannen im Sendebetrieb des Radio Kanal Ratte, das sich vorgenommen hatte, sich frei, zwanglos und völlig unabhängig einem breiten Spektrum von Gruppen und Themen zu widmen.“

Und nun? Die Kanalratten sitzen längst nicht mehr im „Irrlicht“. Im Lauf seiner 25-jährigen Geschichte hat sich das alternative Radio erheblich verändert. Als „Freies Radio Wiesental“ sendet es nicht mehr vier Stunden, sondern im 24/7-Takt rund um die Uhr.

28 „ehrenamtlich Tätige“ in den Redaktionen füllen mit Wortbeiträgen und viel Musik den Sendeplan, den das Team des gemeinnützigen Senders um die Vorstandsmitglieder Bärbel Weiß und Klaus Kipfmüller sowie Büroleiter und für Schlager zuständigen Dieter Grabowski erarbeitet.

Ziel ist es unter anderem, heimischen Bands und Solisten eine Plattform zu bieten, sich vor großer Kulisse zu präsentieren. Rund 10 000 Hörer entscheiden sich mittlerweile für Rock, Rap, Techno, Blues und Jazz aus dem „Musik- und Soundpool“, den – so Klaus Kipfmüller schmunzelnd – „der Computer mischt und dann auf die Leute los lässt.“

Der Volkssender wolle „Worte tanzen lassen“, lege großen „Wert auf Tiefgang“ und Neues aus der Region. Auf „Gewohntes“ müssen die Zuhörenden weitestgehend verzichten. Sie bekommen vorgelesen aus Lokalzeitungen, hören Hintergründiges zu Büchern, sind bei Talks und Musikertreffen dabei oder lassen zusammen mit „Vollblutmoderator“ Herbert Henkel die Bude „rocken“.

Diese „Bude“ steht übrigens allen offen, die Lust haben, selbst kreativ Radio zu machen. Angst vor der Technik müssen Interessenten nicht haben. Sie werden an- oder eingelernt. Und: „In einem der modernsten Studios des Landes sind solche Ängste unbegründet“, betonten die Betreiber des Freien Radios Wiesental beim Pressegespräch anlässlich des 25-jährigen Bestehens, das „nicht groß gefeiert“ werden soll. Man gibt sich bescheiden, will lieber „Hörer beschenken“.

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