Schopfheim Hochwasser sorgt für Großeinsatz: 300 Hilfskräfte gefordert

Markgräfler Tagblatt
So wie hier bei Mambach sah es gestern vielerorts entlang der Wiese aus. Besonders gefährdet war auch der Bereich zwischen Maulburg und Schopfheim. Foto: Paul Berger Foto: Markgräfler Tagblatt

Unwetter: Niederschläge bedrohen Pumpwerk Mischelen /Häuser in Langenau betroffen / Einsätze gut koordiniert

Schopfheim (pele). Die massiven Niederschläge am Wochenende forderten den Hilfsorganisationen im Wiesental große Einsatzbereitschaft ab. Ein besonders kritischer Bereich entwickelte sich am gestrigen Sonntag zwischen Schopfheim und Maulburg, wo das immer mehr ansteigende Hochwasser auch in das Pumpwerk Mischelen eindrang. Kurzfristig stand sogar die Befürchtung im Raum, dass die Situation sich auf die Wasserversorgung der Stadt Schopfheim auswirken könnte.

In dieser Hinsicht konnten die Verantwortlichen am Sonntag gegen 19 Uhr aber Entwarnung geben. Nach der Begutachtung von entnommenen Proben stand fest, dass die Wasserversorgung nicht beeinträchtigt war. Darüber zeigten sich bei einer spontanen Pressekonferenz im Feuerwehrgerätehaus Bürgermeister Christof Nitz, der stellvertretende Kommandant der Feuerwehr, Uwe Horschig, und Kreisbrandmeister Christoph Glaisner erleichtert. Gleichwohl wurden die zu diesem Zeitpunkt bereits eingeleiteten Maßnahmen stringent fortgeführt, um den gefährdeten Bereich zu sichern. Konkret wurden von den Einsatzkräften entlang des Damms zwischen Schopfheim und Maulburg Sandsackbarrieren errichtet, um weiter vordringendes Wasser aufzuhalten. Bei dem Großeinsatz waren rund dreihundert Hilfskräfte im Einsatz.

Bereits den ganzen Sonntag über herrschte im Schopfheimer Feuerwehrgerätehaus reger Betrieb, da dort eine Einsatzstelle des Landkreises eingerichtet worden war, in der die Führungsgruppe Schopfheim, die Führungsgruppe Oberes Wiesental und Teile des Führungsstabs des Landkreises Lörrach zusammenarbeiteten. Im Einsatz waren die DLRG, das DRK, die Bergwacht, das THW und die Feuerwehr. Im Werkhof wurde eine Verpflegungsstelle eingerichtet, über die die Helfer mit Speis und Trank versorgt wurden.

Denn die meisten von ihnen waren über viele Stunden hinweg im Einsatz, wie Kreisbrandmeister Glaisner berichtete. Die ersten Einsätze fanden am Samstag kurz vor Mitternacht in Zell statt, als der Fischbach über die Ufer trat und das Wasser anliegende Gebäude bedrohte. In den frühen Morgenstunden des Sonntags liefen dann in Steinen einige Keller voll Wasser. Die anhaltenden und zunehmenden Niederschläge brachten sowohl für die große als auch für die kleine Wiese besorgniserregende Pegelstände mit sich. Besonders im Bereich Mambacher Campingplatz wurden im Lauf des Sonntags entlastende Maßnahmen notwendig, sagte Glaisner.

Ab Sonntagnachmittag hatte sich auch ein neuralgischer Punkt bei Langenau ergeben. Dort waren zwei Häuser am Wiesenweg, deren Keller voll liefen, massiv betroffen. Auch hier war besonders die Feuerwehr schwer gefordert. Die Firma Hänßler erklärte sich bereit, einen stillgelegten Kanal in Betrieb zu nehmen, um in dem betroffenen Bereich für Entlastung zu sorgen.

Bürgermeister Christof Nitz bedankte sich bei den Hilfskräften für ihren unermüdlichen Einsatz und war voll des Lobes: „Alles läuft hier hochprofessionell ab.“ Kreisbrandmeister Christof Glaisner hatte bis Sonntagabend rund 150 Einsatzstellen im ganzen Landkreis gezählt. Die Hoffnung ging indes dahin, dass sich das Wetter mehr und mehr wieder beruhigt. Die Prognosen gingen bis zum Redaktionsschluss in diese Richtung.

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