Schopfheim Hunderte Rettiche verkauft

Ralph Lacher
Fröhliche Gäste feierten mit den Städtli-Zinke beim 49. Rettichfest am Wochenende. Foto: Ralph Lacher

Tradition: Seit 1972 lockt das Rettichfest Besucher in die Altstadt / 40 Helfer

Weitaus mehr als nur Rettich: Bestens amüsierten sich Schopfheimer und Gäste beim dreitägigen Rettich-Fest der „Städtli-Zinke“ mit Unterhaltungsprogramm in der Innenstadt am vergangenen Wochenende.

Von Ralph Lacher

Schopfheim. „Die Menschen zieht es nach draußen, sie wollen einfach wieder unter Leuten sein, fröhlich feiern, dabei etwas Feines zu sich nehmen und sich gut unterhalten lassen“. Das sagte Markus Weiß, seines Zeichens Städtli-Zinke-Vogt und damit Organisator des schon 49. Rettichfestes seiner Narren-Vereinigung. Und einige aus einer lustigen Truppe von Männern im besten Alter fügten an, dass man nicht viel mehr brauche zum Glücklichsein an einem schönen Sommer-Wochenende als frische Rettiche, schönstes Wetter, gute Unterhaltung und das schöne Ambiente in der Altstadt.

Zutaten zum Glücklichsein

Dort sei man, so erzählte Zinke-Vogt und Festchef Markus Weiß, heuer im Jubiläumsjahr „50 Jahre Rettichfest“ zu Gange. Denn erstmals lud der Städtli-Zinke 1972 zu diesem besonderen Sommerfest ein, damals allerdings und für die ersten Jahre im Sengelen-Wäldchen. Ende der 1970er-Jahre zog man dann hinunter in die Altstadt – nur in den zurückliegenden zwei Jahre gab es wegen Corona kein Rettichfest. „Dass wir gleich nach dem Wegfall der Corona-Beschränkungen im April an die Planungen für das somit 49. Rettichfest gingen und das geschätzte Konzept der Vergangenheit bieten, danken uns unsere Stammgäste und auch die nicht wenigen Fest-Neulinge, die wir an diesen drei Tagen begrüßen konnten“, so Weiß.

Er hatte mit seinem Vorstandsteam einen Arbeitsplan mit 60 Schichten, bestritten von 40 Helfern, erstellt. Für einen Teil der Städtli-Zinke-Schichtarbeiter begann der Einsatz fürs Fest und den Zinke schon am Freitagnachmittag mit dem Aufbau der benötigten Infrastruktur beim Bezirksamt im Schatten der Michaelskirche. Am frühen Abend dann spielte Mario Stracuzzi seine Cover-Versionen von Hits aus Rock und Pop der vergangenen Jahrzehnte für viele Gäste, wobei einige von diesen ähnlich wie am Samstag zu den Klängen von Alleinunterhalter Markus Kirsner Tanzrunden auf dem Pflasterbelag hinlegten.

Gut was los war dann am Samstagvormittag, als zum „Frühschoppen zur Marktzeit“ die Jugendkapelle der Stadtmusik Schopfheim zu hören war. Viele Gäste, beileibe nicht nur Markt-Kunden, sondern eben viele Schopfheimer und auch Auswärtige, die die Rettiche aus Zinke-Produktion zu schätzen wissen, kamen.

Wurstsalat zum Feststart, dann Rettiche

Denn nachdem die Gastgeber am Freitagabend noch keine Rettiche auf dem Speiseplan hatten, und lediglich in Zusammenarbeit mit dem „Sonnen“-Wirt Dirk Hornsteiner Wurstsalat offerierten, gab es am zweiten und dritten Tag endlich die geschnittenen Köstlichkeiten. So waren ab Samstagvormittag erfahrene Rettich-Schneider im Einsatz.

Sie schnitten im Narrenkeller Hunderte der frisch angelieferten Rettiche. Derweil schmierten andere Städtli-Zinke „Angeschnitte“, Beilage zu den würzig-salzigen Rettichen, die dann droben auf dem Festareal vor dem Bezirksamt serviert wurden. Es gab, das hat Tradition, auch noch Grillwürste für jene Gäste, die sich eben nicht vegetarisch verköstigen lassen wollten vom Gastgeber-Team des Städtli-Zinke.

Nachdem Markus Kirsner am Samstagabend mit Erfolg den Rettichfest-Gästen mit flotten Rhythmen einzuheizen verstand, wurde das 49. Rettichfest am Sonntag bei weiter wunderschönem Sommerwetter fortgesetzt und abgeschlossen. Sowohl über die Mittagszeit und zum Frühschoppenkonzert von „Schaffis Schürremusikanten“ als auch zum anschließenden Auftritt des Harmonikaorchesters Schopfheim war viel los. Und das war auch gut so, sagte Fest- und Zinkechef Weiß. Denn nach zwei Jahren ohne Veranstaltungen kann der Städtli-Zinke die beim Rettichfest generierten Einnahmen bestens gebrauchen. Grundsätzlich, so Weiß, sei der Städtli-Zinke gut durch die Corona-Zeit gekommen mit seinen 20 aktiven Hästrägern und weiteren 200 passiven Mitgliedern.

Geschäftswelt vor Tombola geschont

Wie Weiß nicht zu erwähnen vergaß, habe man auf die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie auch für Gewerbe, Einzelhandel und Gastronomie in der Markgrafenstadt reagiert, indem man keine Tombola anbot. „Wir wollten bewusst die Geschäftswelt nicht wegen Spenden für die Tombola ansprechen, weil sie durch Corona mehr oder weniger stark belastet ist“, erklärte Weiß.

Umfrage

E-Auto

Die EU hat ein weitgehendes Verbrenner-Aus bis 2035 beschlossen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading