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Schopfheim IG Lärmschutz wünscht sich eine Tempo-30-Zone

Markgräfler Tagblatt
Martin Brutschin von der IG Lärmschutz. Foto: Gudrun Gehr

Ortschaftsrat Enkenstein: Thema Verkehrslärm diskutiert / Halle soll renoviert werden

Schopfheim-Enkenstein (ger). Einigen Diskussionsbedarf, insbesondere  bei den Punkten Straßenlärm und Hochwasserschutz, forderte die Tagesordnung der jüngsten Ortschaftsratssitzung am Donnerstag in Enkenstein. 

Bürgerfragestunde

Ein Bürger ärgerte sich über das Planfeststellungsverfahren für den Hochwasserschutz, das seiner Meinung nach ungenau durchgeführt wurde. Die Feststellungen seien anhand einer Grundlage aus dem Jahr 2004 getroffen worden. Jede weitere Baumöglichkeit würde so auf Jahre hinweg niedergeschmettert.

Ortsvorsteherin Eva Brutschin hielt dagegen, dass die Behörde  im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben vorgegangen sei, öffentliche Einblicknahme in das Verfahren sei für den Bürger jederzeit möglich gewesen. Grundsätzlich meinte sie: „Wir müssen den Hochwasserschutz mit oberster Priorität  so schnell wie möglich durchziehen.“

Ein Bürger erwähnte, dass sich  trotz der durchgeführten Straßenreparaturen große Löcher im Asphalt befinden, die für ältere Menschen mit Rollatoren gefährlich seien. Eine Bürgerin sprach mit dem belastenden Verkehrslärm ein altes Problem an. Ihrer Meinung nach sind  Hauptverursacher des Straßenlärms nicht Motorradfahrer, sondern der Lkw-Verkehr.

Insbesondere würden die Holztransporter auf der Rückfahrt vom Holznasslager aus dem Kleinen Wiesental mit ihren geleerten Hängern noch größeren Lärm verursachen als auf der Hinfahrt. Sie meinte: „Trotz des reparierten Straßenbelages sind die Hauptlärmpunkte unverändert da.“ Die Straßenbelagsarbeiten seien nur notdürftig ausgeführt worden. 

Die Bürgerin verlangte als Lösung des Problems entweder eine Tempo-30-Zone durch den Ort oder die Aufbringung von Flüsterasphalt. Sie trug auch ihre Beschwerde wegen starkem und belästigendem Fluglärm der Modellflieger vom Scheinberg  an Sonntagnachmittagen vor. 

IG Lärmschutz berichtet

Martin Brutschin von der IG Lärmschutz fasste die Maßnahmen zusammen, die bislang ergriffen wurden. 120 Personen, die an der L 139 betroffen sind, haben eine Unterschriftenliste geführt.  Brutschin betonte, es sei Ziel der IG, gemeinsam mit dem Ortschaftsrat die Sicherheit und Lebensqualität der Bürger im Dorf zu verbessern oder zumindest zu erhalten. 

Die IG erfuhr Unterstützung durch Bürgermeister Dirk Harscher und den Gemeinderat Schopfheim; kontaktiert wurden zwischenzeitlich der Lärmschutzbeauftragte der Landesregierung, Landtagsabgeordnete und das Regierungspräsidium.  Eine Resolution ging an das Regierungspräsidium und das Landratsamt. Hier wird an einer Lösung gearbeitet, Thema ist auch die Lücke des Radwegs von der Deponie Scheinberg bis Enkenstein.

Für die IG Lärmschutz wäre die einfachste, schnellste  und kostengünstigste Lösung die Errichtung einer Tempo-30-Zone sowohl in Langenau als auch Enkenstein. Martin Brutschin ist Realist und meinte: „Wir sind nur Bittsteller, dürfen aber die Hoffnung nicht verlieren.“ Seit 2013 habe sich der Schwerlastverkehr durch Enkenstein um 38 Prozent erhöht. Gespräche mit dem Staatsforst  bezüglich der weiteren Entwicklung des Holzlagers in Tegernau sind vorgesehen. 

Haushaltswünsche 

An erster Stelle der Wunschliste des Ortschaftsrats für 2022 stehen Renovierungsarbeiten für die Maiberghalle, die im Folgejahr ihren 20. Geburtstag feiert. Ein Lager für die Bestuhlung ist wünschenswert und soll zum Jubiläum angebaut werden.

Die Reinigungskosten für den Brunnen an der Gresger Straße wird von der Ortsverwaltung übernommen. Überlegungen erfolgen,  ob ein Brunnenpate  zur Pflege gesucht wird. Gespendete Beträge durch ein Kaffeekränzchen wurden in eine Blumenschale investiert, die beim Brunnen aufgestellt wurde. Ärgerlich und unverständlich war für die Räte, dass die Schale nach kurzer Zeit durch unbekannte Täter entwendet wurde.

Sonstiges

Eine Bauvoranfrage für den Neubau eines Einfamilienhauses an der Dorfstraße wurde vom Ortschaftsrat befürwortet, wird aber trotz Unterstützung durch die Räte aufgrund der Hochwasserschutzmaßnahmen vorerst nicht durchzuführen sein.  Die geheim durchgeführte Abstimmung des Bauantrags für eine Doppelgarage am Hohrainli verlief durch die vier Ortschaftsräte als Patt, Ortschaftsrätin Karin Bernbach war entschuldigt abwesend.

Aus Hygieneschutzgründen dürfen für den Rest des Jahres in der Maiberghalle keine Veranstaltungen stattfinden. 

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