Schopfheim In kleinen Schritten zum Erfolg

Markgräfler Tagblatt
Landkreisweit soll die IG Velo-Warnweste zur Sicherheit beitragen, wünscht sich die Ortsgruppe um ihre Sprecher Volker Zimmermann, Joachim Neuhaus und Hubert Dreschler (von links). Foto: Ines Bode Foto: Markgräfler Tagblatt

IG Velo: Mehr Sicherheit für Radler / Ortsgruppe will nicht lockerlassen / Lange Liste mit Forderungen

Mit speziellen Warnwesten wollen die örtlichen IG Velo-Mitglieder die Aufmerksamkeit für Radfahrer weiter erhöhen. Das kam beim Treffen der Ortsgruppe in der „Sonne“ zur Sprache - denn nicht genug lasse sich für die Sicherheit der schwächeren Fraktion tun.

Von Ines Bode

Schopfheim . Außerdem will man die Weste bei der Velo-Börse (4. April / Pflughof) tragen, um sie an Gleichgesinnte zu veräußern (zehn Euro). Zwar seien 1,5 Meter Abstand beim Überholen von Radfahrern in der Straßenverkehrsordnung manifestiert, jedoch müsse man sich dies ständig ins Bewusstsein bringen, betonte Sprecher Hubert Dreschler. Das sei der Knackpunkt vieler Bemühungen, der indes oft verkannt und missverstanden werde.

Als Beispiel führte er das „Projekt Gersbach“ an. Wunsch sei, die kurvige Strecke ab Frühjahr mit Fahrradwegweisern sicherer zu machen. Es gehe einzig darum, dem eiligen motorisierten Verkehrsteilnehmer zu signalisieren, dass auf der Route auch Radler unterwegs seien.

Die Radverkehrsbeauftragte des Landratsamts lehnte diesen Plan ab. Begründung: Er trage nicht zur Verkehrssicherheit bei, und der „Netzgedanke“ fehle. Wegweiser müssten ein Netz bilden, nach Gersbach führe nur eine Stichstraße, die nicht weiter geführt werden könne, so die Argumentation, hieß es.

Beschlossen wurde in der Sitzung, zwecks Richtigstellung das Gespräch zu suchen. Im direkten Miteinander ließ sich schon manches Problem klären, insistierte Hans Stötter. Mit ins Boot stieg als Verstärkung Grünen-Vorstandsmitglied Sebastian Prigge. Ebenso anwesend waren Vertreter weiterer Organisationen, etwa vom Behinderten- und Seniorenbeirat. Laut Dreschler verfolgen viele Gruppen dasselbe Ziel. Deshalb setze man auf Kooperation, auch mit Stadträten, zugunsten der Aktion „Barrierefreies Schopfheim“ (angestoßen 2019 unter „Langsamer Verkehr“). „Alles was rollt“ soll bedacht werden, vom Kinderwagen bis zum Rollstuhl. Beim „Stadtradeln“ trete man zugunsten der Umwelt mit dem Schwarzwaldverein in die Pedale.

Nicht locker lasse die Ortsgruppe in Sachen Bordsteinabsenkung, letzte Verhandlungen drehten sich um Zentimeter, was jedoch nicht barrierefrei sei, so Dreschler. Lob galt mehrfach Bürgermeister und Kreisrat Dirk Harscher, der den kleinen Dienstweg angeboten habe, um Lösungen herbeizuführen. In Kürze erhalte die IG Einblick in die thematisch passende Prioritätenliste des Haushalts 2020, hieß es,

Harscher könne sich zudem in Lörrach Gehör verschaffen und Belange der Ortsgruppe vorantreiben, hieß es. Ohnehin gelte in der Ortsgruppe die Devise: kleine Schritte. Ein solcher sei die Fahrrad-Reparatursäule am Bahnhof. Seit September in Betrieb, erfreue sie sich reger Frequenz, so Dreschler als Pate. Nächster Schritt sei eine Schließfachstation, damit der Radler ohne Gepäck in die Stadt könne.

Wenig rosig sehe es hingegen bei der Wiesental-Trasse für Velos aus. Ginge es nach der IG, würde man endlich wichtige Erfahrungen aus Sicht der Nutzer beisteuern. Corpus Delicti der jahrelangen Bestrebung sei, dass jede Kommune für sich plane. Gebündelt werde alles von externen Planungsbüros, die sich Stötter zufolge kaum mit der Materie auskennen. Defizite enthalte zudem die Machbarkeitsstudie von 2018, überregional erstellt. Wer jedoch die Radwege ab Lörrach benutze, habe Detailwissen für knifflige Abschnitte. Abwarten müsse man jedoch wegen der neuen Mammutaufgabe, Verlegung der L 138 und Ausbau der B 317.

Beim alten bleibt es personell: Als Sprecher treten Hubert Dreschler, Volker Zimmermann und Joachim Neuhaus auf.

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