Schopfheim Regenklärbecken als Investition in Umweltschutz

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Thomas Hoffmann (links) und Bernd Karle. Foto: Gudrun Gehr

Umwelt: Stadt baut ab 2021 Regenklärbecken Bremt

Schofheim - Im kommenden Jahr beginnt die Stadt Schopfheim mit dem Bau eines großen Regenklärbeckens am Wieseufer.

Bernhard Karle, technischer Betriebsleiter der Versorgungsbetriebe der Stadt Schopfheim, stellte gemeinsam mit Thomas Hoffmann vom Planungsbüro Süd-West den geplanten Neubau des vierten und letzten Regenklärbeckens (RKB) ohne Dauerstau auf dem Gebiet der Stadt Schopfheim vor. Dieses wird sich im Bereich des Spielplatzes und der Kleingartenanlage Bremt direkt hinter dem Rad- und Fußweg befinden. Mit dem Bau dieses Beckens ist die letzte Problemzone in Schopfheim beseitigt. Der Baubeginn ist nach den Ausschreibungen im Frühjahr 2021, die Hauptbauzeit ist für 2021/2022 vorgesehen.

Nach geltenden Wasserrecht ist die Wiese vor schadstoffbelasteten Zuflüssen von Oberflächenwasser aus Siedlungsgebieten zu schützen, darunter befindet sich beispielsweise auch der Reifenabrieb der Straßen, eingeleitete Farbreste von Malerarbeiten oder auch verlorenes Öl von Fahrzeugen. Derzeit existieren zwei Einleitstellen von ungeklärtem Oberflächenwasser in die Wiese, das vom Gewerbegebiet Grienmatt und aus dem Gebiet Bremt stammt. Nun sollen die beiden Regenwasserabflüsse in einer gemeinsamen Anlage zusammengeführt und behandelt werden.

Gesamtkosten von 5,6 Millionen Euro

Es wurden im Vorfeld des Projektes, dessen Gesamtkosten auf 5,6 Millionen Euro geschätzt werden, Untersuchungen durchgeführt, um die Notwendigkeit der Regenwasserbehandlung für beide Gebietsbereiche festzustellen. Die Pumpversuche wurden vor zwei Wochen beendet, die Untersuchungsergebnisse stehen noch aus. Nach technischen und wirtschaftlichen Vorgaben sei nun ein Regenklärbecken ohne Dauerstau die sinnvollste Lösung. Das Einzugsgebiet beträgt etwa 87 Hektar und wird über ein Volumen von rund 814 Kubikmetern verfügen.

Das Becken ist dazu bestimmt, bei Regen anfallendes und am stärksten verschmutztes Oberflächenwasser aufzunehmen und zu bearbeiten, die Schmutzanteile des Bodensatzes sinken hier nieder. Nach einigen Stunden Beruhigung wird das verschmutzte Wasser mittels Pumpen zum Verbandssammler weitergeleitet und landet schließlich in der Kläranlage des Abwasserverbandes in Steinen zur weiteren Reinigung. Das geringer verschmutzte Wasser wird hingegen in die Wiese geleitet.

Im Bereich des geplanten Beckens wird eine „Vorentlastung“ erstellt. Diese dient zur Entlastung der Anlage bei Starkregen und leitet einen Teil des Wassers direkt in die Wiese. Nach Auskunft von Ingenieur Thomas Hoffmann sei das Wasser in diesem Fall stark verdünnt und unbedenklich. Er meinte, dass der größte Anteil der Schadstoffe dann bereits mit dem ersten Spülstoß weggeschwemmt sei. Da es keinen Dauerstau gibt, kann das leere Becken auch für belastetes Wasser bei Havarien benutzt werden - hier wird insbesondere an den schadstoffbelasteten Abfluss bei Unfällen oder Brandbekämpfungen gedacht.

Betriebsleiter Bernhard Karle kann die Anwohner beruhigen: Die Zufahrt der schweren Baustellenfahrzeuge erfolgt aus Richtung Grienmatt, diese werden sich nicht durch die enge Bebauung des Mischgebietes zwängen müssen. Allerdings wird der Radweg gesperrt und umgeleitet. Auch überhängende Stromleitungen müssen während des Baues vom Netz genommen werden, eine Gasleitung wird verlegt.

Beide Projektbeauftragte freuen sich auf die Fertigstellung des Bauprojektes: Die Qualität des eingeleiteten Regenwassers in die Wiese wird sich deutlich verbessern. Die Errichtung der Anlage wurde im November 2019 durch das Landratsamt Lörrach genehmigt.

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