Schopfheim Jung und Alt unter einem Dach

Markgräfler Tagblatt
Flexible Wohnlösungen sind im Langenauer Neubaugebiet „Stalten“ möglich – und erwünscht. Plan: Stadt Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeidnerat II: Räte stimmen dem Entwurf fürs Neubaugeniet „Stalten“ zu / Plan lässt hohe Flexibilität zu

Platz für neue Wohnformen: Im Neubaugebiet „Stalten“ in Langenau sollen 36 Wohneinheiten für insgesamt 90 Einwohner entstehen – für junge Familien ebenso wie für Senioren oder für beide Altersgruppen unter einem Dach („Mehrgenerationenhäuser“).

Von Werner Müller

Schopfheim . „Unser Ziel ist größtmögliche Flexibilität“, betonte Stadtplaner Peter Egi, als er den überarbeiteten Entwurf für das neue Baugebiet am südlichen Ortseingang von Langenau im Gemeinderat vorstellte.

Etliche Änderungswünsche aus der Diskussion im Ortschaftsrat habe man in die Pläne aufgenommen, so der Stadtplaner

Der ursprünglich geplante, große Wendekreis für Müllfahrzeug verbrauche viel zu viel Gelände, weise ein starkes Gefälle auf und sei viel zu teuer. Als Alternative sei jetzt ein Wendehammer vorgesehen, der es auch kleinen Lastwagen sowie dem Schneepflug erlaube, zu wenden. Im Baugebiet gelte grundsäzlich Tempo 30, die Straßenbreite sei auf fünf Meter beschränkt. Dies habe den Vorteil, dass kein Auto auf der Straße parken dürfe.

Die Einmündung in die Landstraße – ursprünglich nur für Radfahrer und Fußgänger gedacht – sei im Eibahnverkehr jetzt auch für Rettungs- und Versorgungsfahrzeuge (Müllabfuhr) offen, so der Stadtplaner.

Für die neuen Wohnformen gebe es bereits viele Interessenten, auch aus dem Dorf, berichtete Peter Egi. Insgesamt 90 Familien hätten schon ihre Interesse an einem Eigenheim bekundet. Zulässig seien Einzel-, Doppel- und Reihenhäuser, die sich aber flexibel zusammenstellen lassen. „Wir wollen weg von Einfamilienhäusern und großen Baugrundstücken“, betonte Peter Egi.

Für die Pläne gab es denn auch Lob am Ratstisch. Karlheinz Markstahler (Freie Wähler), erklärte, im Unterschied zu den im Ortschaftsrat gezeigten Entwürfen könne er mit diesem jetzt „recht gut leben“. Fraktionskollege Walter Würger, zugleich Ortsvorsteher von Langenau, sah’s genauso: „Super Plan“, erklärte er.

Es gab allerdings auch kritische Stimmen. Felix Straub (Grüne) bemängelte, dass für das Baugebiet kein „optimaler Ökoausgleich“ stattfinde.

„Wir werfen den Naturschutz nicht über Bord und erschließen trotzdem Bauland“, widersprach Bauverwaltungsleiter Bernd Benz.

Ernes Barnet (Grüne) gab zu bedenken, dass neue Bauplätze auch mehr Einwohner bedeuten. Das wiederum habe Folgen für Kindergärten und Schulen, für deren Erweiterung die Stadt zusätzliches Geld werde aufbringen müssen.

Dem wollten weder der Bauverwaltungsleiter noch der Bürgermeister widersprechen. „Die Folgen sind klar“, sagte Bernd Benz. Und Dirk Harscher meinte, selbstverständlich sei die Infrastruktur dem Zuzug anzupassen.

Der Gemeinderat stimmte den Plänen schließlich mit großer Mehrheit zu und gab damit den Weg fürs weitere Verfahren (Offenlage, Anhörung von Behörden und Bürgern) frei.

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