^ Schopfheim: Kantorei und Kammerorchester begeistern - Schopfheim - Verlagshaus Jaumann

Schopfheim Kantorei und Kammerorchester begeistern

dr
Die Kantorei Schopfheim und das Markgräfler Kammerorchester mit Christoph Bogon (rechts neben dem Pult) genießen den verdienten Beifall eines begeisterten Publikums. Foto: Gottfried Driesch

Die Aufführung von Josephs Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ durch die Schopfheimer Kantorei und das Markgräfler Kammerorchester war ein Erfolg.

Kaum war der letzte Ton verklungen, brach in der voll besetzten Stadtkirche grenzenloser Jubel aus. Mit Bravorufen und kaum endendem stehendem Applaus feierten die Zuhörer die Mitwirkenden. Das künstlerische Niveau konnte sich durchaus mit dem von größeren Konzerthäusern in Deutschland messen lassen.

Überwältigender Klang

Die hohe Qualität des Konzerts ruhte auf zwei festen Säulen. Zum einen glänzte die Kantorei Schopfheim in den vielen großen Chören des Oratoriums. Auch wenn man dem Chor mehr Männerstimmen gewünscht hätte, war der Klangeindruck überwältigend. Hier macht sich die seit nunmehr 20 Jahren geleistete musikalische Chorbildung durch den Kirchenmusikdirektor Christoph Bogon, der auch die Gesamtleitung des Oratoriums in Händen hielt, bemerkbar. Für die einzelnen Sänger hieß das zwei Stunden volle Konzentration und Aufmerksamkeit. Aber selbst der Schlusschor erstrahlte in gewohnter Präzision.

Die zweite Säule war das Markgräfler Kammerorchester. Gefühlvoll in allen Nuancen, begleitete es die einzelnen Nummern und brachte klangschöne Soli zu Gehör.

Solistentrio überzeugt

Haydn hat für die „Schöpfung“, die vor 225 Jahren uraufgeführt wurde, drei Solisten vorgesehen, die sich die fünf Figuren des Oratoriums teilen. Diese waren in Schopfheim Gudrun Sidonie Otto (Sopran, Gabriel und Eva), Florian Cramer und Ekkehard Abele. Ekkehard Abele verfügt über einen profunden Bass, mit dem er sehr textverständlich die Erschaffung von Himmel und Erde verkündete. Im dritten Teil verkörperte er den Adam, der die Geschlechterbeziehung zu Eva verdeutlicht. Florian Cramer schilderte als Erzengel Uriel die Vorgänge, die durch die göttlichen Anweisungen ausgelöst werden. Sein Tenor brillierte besonders in den höheren Lagen. Gudrun Sidonie Otto verkündete mit ihrem feinen Sopran mit wenig Vibrato „Nun beut die Flur das frische Grün“. Damit begrüßte sie als Erzengel Gabriel die Schöpfung von Gräsern, Kräutern und Bäumen.

Von der Erschaffung der Welt

Haydns Schöpfung thematisiert die Erschaffung der Welt, wie sie im ersten Kapitel der Genesis, der Schöpfungsgeschichte im Alten Testament, erzählt wird. Im ersten Teil des Oratoriums werden die Schöpfungstage eins bis drei geschildert. Himmel und Erde, Land und Meer, Sonne und Sterne sowie die Pflanzen. Im zweiten Teil geht es um die Schöpfungstage vier bis sechs. Jetzt wird die Erde von Lebewesen in Besitz genommen. Fische und Vögel tummeln sich in Wasser und Luft. Das Vieh und das Wild werden erschaffen und zum Schluss der Mensch nach Gottes Ebenbild. Der Chor jubiliert „Vollendet ist das große Werk“. Im dritten Teil geht es nicht um den siebenten Tag – den Ruhetag. Vielmehr wird die glückliche Zeit von Adam und Eva im Garten Eden geschildert. Das Oratorium endet vor dem Sündenfall. Im letzten Rezitativ jedoch warnt Uriel eindringlich: „mehr zu wünschen als ihr habt, und mehr zu wissen als ihr sollt“.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading