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Schopfheim Uehlin-Häuser: „In alle Richtungen offen“

Werner Müller

Klare Vorgaben, aber auch gewisser Spielraum für potentielle Investoren

Schopfheim  - Nur nicht zu viel Druck machen: Nach langem Tauziehen mit dem Denkmalschutz, das schließlich mit der Genehmigung des Abbruchs endete, schreibt die Stadt die beiden alten Uehlin-Häuser jetzt zum Verkauf aus.  Dabei macht sie den potenziellen Investoren zwar klare Vorgaben – lässt ihnen aber auch einen gewissen Spielraum.

Diese Marschrichtung setzte sich bei der Aussprache im Gemeinderat durch. Die Verwaltung hatte ursprünglich vorgeschlagen, ein möglicher neuer Eigentümer sollte sich „aus heimatgeschichtlichen Gründen“ verpflichten, zur Erinnerung an den Namensgeber der Häuser, den Zeitungsgründer Johann Georg Uehlin, in „öffentlich zugänglichen oder einsehbaren Räumen“ – Café, Restaurant oder Laden – eine historische Druckmaschine aus städtischem Besitz als Dauerleihgabe auszustellen.

Von solch einer verbindlichen Auflage riet indes Kai Horschig (Freie Wähler) ab. Die beiden CDU-Stadträte Heidi Malnati und Thomas Kuri sahen es genauso. „Eine Hinweistafel“ an der Außenwand, die auf die Geburt des „Markgräfler Tagblatts“ im Jahr 1864 als erste Zeitung in der Region hinweist, sei ausreichend, meinte Kuri.

„Dann lassen wir das mit der Druckmaschine lediglich als Option drin“, lenkte Bürgermeister Dirk Harscher mit Zustimmung des Gremiums ein.

Als Mindestgebot für den Kauf der beiden von einem Brand geschädigten und „stark sanierungsbedürftigen“ Häuser ruft die Stadt, wie mehrfach berichtet, 250 000 Euro auf. Von Kaufinteressenten verlangt sie zudem ein „detailliertes Gestaltungs- und Nutzungskonzept“, das die Innenstadt als „Treffpunkt und Kommunikationsort“ stärken soll.

Bei der Entscheidung, wer unter den Bewerbern den Zuschlag erhält, spielt denn auch nicht nur die Höhe des Kaufpreises eine Rolle. „Die Stadt behält sich ausdrücklich vor, sowohl das Höchstgebot als auch Gestaltungs- und Nutzungskonzept in die jeweilige Angebotsbewertung einzubeziehen, heißt in der Ausschreibung.

Die Stadt stellt es dem Käufer, der vom Gemeinderat schließlich den Zuschlag erhält, explizit frei, die Gebäude entweder abzureißen oder zu erhalten und zu sanieren. Im letzteren Falle müsse er sich indes mit dem Denkmalamt abstimmen. „Abriss oder Sanierung – wir sind in alle Richtungen offen“, betonte Bürgermeister Dirk Harscher.

Marianne Merschhemke (Grüne) regte an, die historische Fassade eventuell auch in einem Neubau aufzunehmen. Ihr Fraktionskollege Ernes Barnet empfahl, sich bei der Verkausfentscheidung nicht streng an das Mindestgebot in Höhe von 250 000 Euro zu klammern, sondern vor allem das Nutzungskonzept zu bewerten. Er wies auch darauf hin, dass der Stadt im Laufe der vergangenen zwölf Jahre aufgrund des Leerstands der beiden Häuser rund 300 000 Euro an Mieteinnahmen entgangen seien.

Thomas Kuri hielt die Ausschreibung für „genau richtig“. Man dürfe potenziellen Kaufinteressenten nicht zu viele Vorgaben machen. 250 000 Euro als Mindestgebot seien „realistisch“ und ein „guter Preis“.

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