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Schopfheim Kenner der Dorfgeschichte

Markgräfler Tagblatt
Großer Beifall: Monika Becker dankte Heinz Bernauer mit einem Weinpräsent. Foto: Klaus Brust Foto: Markgräfler Tagblatt

Fröhliche Ruheständler: Mit Heinz Bernauer durch das alte und neue Fahrnau

Auch bei den Fahrnauer Senioren ist die Ferienzeit beendet, so dass sie voller Erwartung ins evangelische Gemeindehaus strömten, um sich beim Septembertreff von dem Mitarbeiterteam der „Fröhlichen Ruheständler“ um Monika Becker unterhalten und verwöhnen zu lassen.

Von Klaus Brust

Schopfheim-Fahrnau. Die mit Herbstblumen liebevoll geschmückten Tische luden zum Verweilen ein; dem dargereichten weißen und roten „Sauser“ wurde mehr zugesprochen als Kaffee und Kuchen. Neue Gesichter waren zu entdecken und wurden besonders begrüßt. Alle gehörten dem Jahrgang 1952 / 53 an und interessierten sich für ihren Klassenkameraden und echten Fahrnauer Heinz Bernauer und dessen Ausführungen. Der Bäckermeister präsentierte eine Schau aus alten Bildern und Postkarten der Zeit von 1890 bis Anfang der 60er Jahre und kontrastierte sie mit Aufnahmen aus der Gegenwart.

Was ist wo? Wer wohnte dort? Das Raten und Ergänzen der Besucher war lebhaft und bereicherte die Darstellung über die Veränderungen des Dorfes und der Menschen. Was war nicht alles gänzlich verschwunden oder wurde als nicht erhaltenswert eingestuft? Vom Schweizerhaus, der alten Post und Schule war die Rede, von der Weberei, dem Konsum, dem Wasch- und Milchhüsli, um nur einige zu nennen.

Um 1900 gab es das „Schwobeviertel“, aber niemand wusste etwas über die Herkunft des Namens. Die Fahrnauer Kinder erlernten an der „Legi“ das Schwimmen. Erinnert wurde an die Schulhauseinweihung im Jahr 1964 mit Bildern und einer Beurteilung der damaligen Lehrerschaft.

Lebhaft ging es im „Mühlehof“ zu, wo 40 Kinder für Betriebsamkeit sorgten. Einige Anekdoten wie über die „Öpfelsuppe“, die den Kindern als Dank für ihre Mithilfe bei der Brennholzversorgung gegeben wurde, lockerten die Berichte auf. Wohl einmalig in der Historie Fahrnaus dürfte die Episode gewesen sein, als ein Kirchendiener seinen Pfarrer umbringen wollte, wie es hieß.

Im zweiten Teil seiner Bildpräsentation stellte Heinz Bernauer seine Familiengeschichte und seinen Werdegang vor. Im Jahr 1987 hatte Bernauer sich selbstständig gemacht, baute das Haus in der Hauptstraße um und fing mit einem Stehcafé an. Der gelernte Bäcker und Konditor war für seine hervorragenden Backkünste bald bekannt, verkaufte täglich bis zu 40 Kuchen und Torten, was mit dem Bau der Umgehungsstraße jäh endete.

Immer wieder suchte der in der Schopfheimer Fasnacht als Statthalter Fungierende und als Oberschützenmeister in Fahrnau Tätige beruflich neue Herausforderungen. Höhepunkt war 2001 der Weltrekord mit Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde mit einem in zwölf Stunden gebackenen 371 Meter langen Hefezopf, zu beobachten beim Fahrnauer Dorffest.

Mehrmals nahm er am Kirschtortenwettbewerb in Todtnauberg teil und gewann im Jahr 2016. Im nächsten Jahr will er nochmals teilnehmen, und er rechnet sich gute Chancen aus. Er rief dazu auf, ihm Bilder und Postkarten aus Fahrnaus alten Zeiten zur Verfügung zu stellen, um sie im kommenden Jahr den „Fröhlichen Ruheständlern“ zu zeigen.

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