Sonnenhof: Steppkes auf Tuchfühlung mit Tier und Technik / Das „Be-greifen“ ist wichtig
Schulklassen, Familien und Jugendliche können im Rahmen von Aktionstagen auf dem „Sonnenhof“ schon länger auf Tuchfühlung mit dem Landleben gehen. Jetzt hat Hofbesitzerin Susanne Greiner das Angebot auch für Kindergartenkinder geöffnet.
Von Anja Bertsch
Schopfheim-Raitbach . Aus diesem Grund waren dieser Tage gut 30 Schulkinder des Kindergartens Bremt zu Besuch, um der Bäuerin über die Schulter und in die Ställe zu schauen.
„Meine Stadt“ lautet in diesem Jahr das Motto des vom Kindergarten für die „Großen“ – die angehenden Schulkinder in seinen Reihen nämlich – ausgerufenen Projekts; der „Lernort Bauernhof“ gehört zum Themenspektrum.
Nah am Tier sein, die Wege kennenlernen, die so eine Tasse Milch oder ein Päckchen Butter nimmt, bis sie endlich auf dem Frühstückstisch stehen – mit dieser vergnüglich-spannenden Aufgabenstellung kamen die Steppkes auf dem Sattelhof an.
„Wichtig in dieser Altersgruppe ist vor allem das buchstäbliche Be-greifen“, weiß Landwirtin Susanne Greiner, und so dürfen die Kinder bei ihrem Hofbesuch auf Tuchfühlung mit Tier und Technik gehen – spüren, fühlen, schmecken, riechen...
Eiskalt zum Beispiel fühlt sich der Kühlcontainer an, in dem die Milch nach dem Melken bis zum Abholen gelagert wird. Ganz schön kräftig der Sog, mit die Stutzen der elektrischen Melkanlage die Milch aus dem Euter massiert. Schön weich und warm die Kuh selbst, die die Kinder mit Hingabe striegeln. An anderer Stelle heißt es, kräftig in die Pedale des Spiel-Traktors treten, um die Zuckerrübenschnitzel in den Stall zu karren und sie dort an die hungrigen Tiere zu verfüttern.
Mit dem Spiel-Traktor zum Füttern in den Kuhstall
Kräftig schütteln wiederum heißt es nebenan, wo die Kinder ein Gläschen reihum reichen, um mit vereinten Kräften frische Milch in Butter zu verwandeln, die dann mit einigen Kräuter zur Kräuterbutter wird.
Auch sonst hält so ein Bauernhof jede Menge spannender Möglichkeiten parat, die die kleinen Besucher in ihren Bann ziehen: Einmal oben auf dem Traktor sitzen zum Beispiel, ganz junges Kälbchen bestaunen, oder bei einer Schatzsuche das „Gold des Bauern“ suchen – Gülle, Mist und Jauche nämlich, wohl verpackt im geruchsdichten Glas.
Nach einem Vormittag voller Arbeit und Abenteuer hatten sich die Kleinen am Ende den gemütlichen Ausklang wohl verdient: Würstchen und Stockbrot direkt von der Feuerschale an den Strohballen-Tisch serviert – lecker.
