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Schopfheim Kirchen-Kleinod strahlt wieder

Markgräfler Tagblatt

St. Agathe: Renovierung der Fassade und der Sandsteinsockel kostet 50 000 Euro / Freundeskreis glücklich

Oben ganz in Weiß und unten wieder trocken: Das Agathen-Kirchlein in Fahrnau hat nach Abschluss umfangreicher Sanierungs- und Renovierungsarbeiten wahrhaftig allen Grund zum Strahlen.

Von Werner Müller

Schopfheim-Fahrnau . Rund 50 000 Euro kratzte der Förderverein „Freunde von St. Agathe“ zusammen, um das über 800 Jahre alte Kirchengebäude wieder in Schuss zu bringen – eine dreimal höhere Summe als ursprünglich geplant.

Darauf wiesen Jürgen Sänger von der Stadtverwaltung, Gerhard Brutschin und Bettina Bethlen vom Freundeskreis, Susanne Leisinger vom evangelischen Kirchengemeinderat Fahrnau und Planer Harald Klemm hin, als sie gestern vor Ort das Ergebnis der Renovierungsarbeiten präsentierten.

Angefangen hatte alles mit einem „Feuchtigkeitsproblem“, auf das der damalige Pfarrer Andreas Ströble die Stadtverwaltung im Jahre 2014 hinwies. Als diese 2015 die Planung in Angriff nahm, stellte sich laut Jürgen Sänger schnell raus, dass es „noch einiges mehr zu tun gab“.

Mit einem „kleinen Fassadenanstrich“ jedenfalls war es nicht getan, wie Gerhard Brutschin im selben Jahr nach einem Gespräch mit der Stadtverwaltung erkannte. Nachdem er gemeinsam mit Architekt Harald Klemm das Gebäude in Augenschein genommen hatte, war klar, dass die umfangreicheren Arbeiten rund 50 000 Euro kosten dürften.

So musste ein Steinmetz die äußeren Sandsteinsockel erneuern und in die Sandsteingewände der Fenster neue Vierungen einfügen. Zudem war ein neuer Fassadenanstrich fällig, im Turm waren morsche Bretter auszutauschen.

Für den Förderverein stellte sich indes die Frage, wie die 50 000 Euro aufzubringen sind. Denn die Zuständigkeiten für St. Agathe sind zwischen den drei Partnern klar geregelt: Das Gebäude gehört der evangelischen Kirchengemeinde, der Stadt nur ein Teil des Grundstücks. Dafür obliegt ihr die technische und organisatorische Verwaltung – unter anderem regelt sie die Vermietung. Und sie richtet dort ihre Ehrungsabende aus.

Der Freundeskreis wiederum kümmert sich den Erhalt des Kirchengebäudes, in dem man 1997 historische Wandmalereien entdeckte und das seit 2001 als Veranstaltungsraum für kulturelle Veranstaltungen dient (wir berichteten). Die Einnahmen daraus fließen in einen Fonds der Kirchengemeinde.

Aus diesem Topf bekam der Freundeskreis denn auch Geld für die Renovierung. Zudem konnte Gerhard Brutschin etliche Spender motivieren, unter anderem auch die beiden Töchter des verstorbenen Ehrenbürgers Walter Flößer, der sich in den späten 1990er Jahren große Verdienste um den Erhalt von St. Agathe erworben hat.

„Wir haben die Summe locker zusammen bekommen“, freute sich Gerhard Brutschin. Allerdings sei das Feuchtigkeitsproblem noch nicht ganz aus der Welt.

„Wir müssen auch die Ursache beheben“, so Harald Klemm. Tatsächlich stößt vor allem auf der einen Seite die Teerdecke des Parkplatzes direkt an die Kirchenmauern, in die deshalb von unten her immer wieder Feuchtigkeit dringt. Da gehört laut Architekt ein Streifen mit Kies und Randsteinen hin.

Das schöne Kirchengebäude sei ein bisschen wie „Aschenputtel“, meinte Gerhard Brutschin denn auch mit Blick auf das zu optimierende Umfeld. Erste Gespräche hätten diesbezüglich auch schon stattgefunden.

Er und alle anderen indes zeigten sich begeistert vom Ergebnis der Renovierung, die sicher auch im Sinne von Walter Flößer sei. „St. Agathe ist ein Kleinod“, betonte Susanne Leisinger.

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