Los ging es mit „Solo Para Ti“, „Solo für dich“, einer der jüngsten Senkrechtstarter, den er mit DJ Topic schmiedete. Das gilt auch für „Mañana“, trocken übersetzt mit „Morgen“, wobei der Inhalt Kinderlied-untauglich ist. Binnen Wochen fuhr das Stück auf dem musikalischen Internetkonto Millionen ein.
Immer noch am Klettern ist der Kurs bei Solers größtem Hit „Sofia“, der mit 800 Millionen Klicks die rare Milliardenmarke anpeilt. Wie es dazu kommen konnte? Ein Typ mit Gespür aus dem Gefolge einer gewissen Jennifer Lopez weilt in Italien, hört täglich den Song und gibt der Chefin Bescheid. Das war 2015. Soler wurde über Nacht zum Star mit „El mismo sol“, „Die gleiche Sonne“. Das Video mit J. Lo entstand in New York, Live-Auftritte folgten in Las Vegas und Miami. Der Sonnensong erklang auch in Schopfheim, leider nur als nüchterner Kamillentee-Aufguss, was die Fans eben nüchtern reagieren ließ. Umso heftiger fiel das Echo bei besagter „Sofia“ aus, die erst als späte zweite Zugabe kam. Zuvor hob Mitsingmaterial wie „La Cintura“, Solers dritter Hit, mit viel Choruspotenzial die Stimmung. Leicht akzentuiert, sprich zackig, kam „Amor Para Llevar“ daher. Solo am Keyboard und solo sitzend am Bühnenrand wurden leise Nummern wie „En Tu Piel“ und „Alma De Luz“ performt. Ohne Energieverlust stimmte die Masse beim Reggae-lastigen „A Contracorriente“ oder auch „Diferente“ ein. Zwei Duette, und im letzteren hält Bruder Greg Taro im Original mit, der als Vorband auftrat und durchaus Hitverdächtiges präsentierte. Die Krönung kam, als Soler erst die am Bühnenrand Gedrängten persönlich begrüßte und später ein Bad in der Masse nahm: Kreisch-Alarm auf Gefahrenstufe „Rot“.