Schopfheim Klare Stimmen in leuchtender Höhe

Markgräfler Tagblatt
Ein großartiges Konzert bot die Kantorei unter Leitung von Christoph Bogon in der Stadtkirche. Foto: Georg Diehl Foto: Markgräfler Tagblatt

Uraufführung: Konzert der Kantorei anlässlich von „500 Jahre Reformation“

Von Georg Diehl

Bei recht gutem Besuch fand in der evangelischen Stadtkirche das Festkonzert zum Jubiläum „500 Jahre Reformation“ mit einer Uraufführung einer „Symphonischen Kantate“ von Kirchenmusikdirektor Christoph Bogon statt.

Schopfheim. Die Kantorei, das Markgräfler Kammerorchester und die Solostimmen von Uta Kirchner-Flach, Nina Amon und Karl-Heinz Brandt garantierten eine perfekte Aufführung von drei Werken, die allen Mitwirkenden höchstes musikalisches Niveau abverlangten.

Schon das Eröffnungsstück, der vom Franzosen César Franck komponierte Psalm 150, bestätigte die Qualitäten von Chor und Orchester, als es darum ging, Gott mit „Hörnern, Harfe, Zither, Pauken, Flöten und Saitenspiel“ zu loben, wobei Christoph Bogon die allmähliche dynamische Steigerung bis zum Fortissimo schuf.

Mit dem 42. Psalm in der Vertonung durch Felix Mendelssohn Bartholdy gelangen der Kantorei in mehreren Chorpartien ergreifende dynamische Steigerungen bis zum dreifachen Forte. Dabei glänzte die Sopranistin Uta Kirchner-Flach, die weltweit Triumphe feierte, mit ihrer klaren Stimme in leuchtenden Höhen, bevor der Schluss-Chor, ergänzt durch faszinierende Solostellen des Schlagwerks, zur Apotheose führte.

Am meisten gespannt war man aber auf die Uraufführung der von Christoph Bogon komponierten Symphonischen Kantate „Singen und Sagen“.

Hier hatte Bogon für den Chor Teile aus dem Römer-Brief des Apostels Paulus vertont, während die Texte der Solopartien von Jochen Klepper stammen, der sich wegen der Verfolgung durch die NSDAP zusammen mit seiner Familie das Leben nahm.

Bogons Vertonung nahm Rücksicht auf seinen ambitionierten und stets engagierten Laienchor, der aber immer wieder zu professionellen Leistungen fähig ist, und verfolgte harmonische und melodische Prinzipien mit guter Sangbarkeit, aber doch anspruchsvoll.

Im Grunde stützte sich Bogon auf die Dur-Moll-Tonalität, näherte sich aber mitunter auch bei der Melodie-Bildung dem Impressionismus. Der Chor, der in seinen sechs Nummern die fünf Solopartien von Sopran-, Alt- und Tenorstimmen umrahmte, bewies seine variable Fähigkeit, mal behutsam zu beginnen, mal offene Akkorde stehen zu lassen und auch höchstes Fortissimo zu erzeugen.

Die drei Solostimmen mit der Sopranistin Uta Kirchner-Flach, der Altistin Nina Amon und Tenor Karl Heinz Brandt vom Stadttheater Basel brillierten mit ihren Interpretationen in idealer Weise.

Das Publikum applaudierte dem Komponisten und allen Mitwirkenden mit lang anhaltendem Beifall für dieses Konzert mit der großartigen Uraufführung.

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