Schopfheim Kleinbauern leiden unterm Landraub

Markgräfler Tagblatt

Rainbow House: Der Film „Der Fall Mubende“ wird am 9. November im evangelischen Gemeindehaus gezeigt

Die Industrialisierung Ugandas schreitet voran. Und immer noch wissen Einwohner, die diesem Projekt im Weg stehen, nicht wohin, wenn ihre Behausungen in den Armenvierteln des Landes der Abrissbirne zum Opfer fallen.

Schopfheim (hjh). Auch im Wirkungsgebiet des „Rainbow House of Hope“ (RHU) wäre längst Land unter, wenn es die Schopfheimer Initiative gleichen Namens nicht gäbe, die die Nicht-Regierungs-Organisation der Sozialarbeiter Geoffrey Tumusiime und Micheal Mwase in Kampala seit 2006 unterstützt, um die Einkommenssituation benachteiligter Jugendlicher nachhaltig zu verbessern.

Das Team um Susanne Fink und Ulrike Hummel-Beck fürchtete rechtzeitig um den Bestand seines Engagements in Kampala und machte sich auf die Suche nach einem adäquaten Ersatz. Und der wurde dann auch 20 Kilometer nördlich der Hauptstadt gefunden. Auch ein passendes Grundstück ist dabei, so dass insgesamt wesentlich mehr Platz für weitere Projekte zur Verfügung stehe.

Aber: „Für die laufenden Kosten und die Erweiterungen benötigt der Verein dringend Geld“, werben Susanne Fink und ihre Mitstreiter um Spenden – und um Verständnis für die außergewöhnliche Lage, in der sich die Partner des Vereins in Uganda befinden.

Das Land ist bereits gekauft. Im Moment werde Gemüse angebaut. Und zwar von Mitarbeitern, die sich aktuell fortbilden, um neue Anbaumethoden zum biologischen Anbau zu erforschen, betont Fink und verweist stolz darauf, dass die erste Maisernte bereits eingefahren wurde und das Ergebnis der Ernte den Speisplan der Handwerksschule bereichert, in der 47 Lehrlinge jeden Tag warmes Essen bekommen.

Susanne Fink versichert zudem, dass eine rund 20-köpfige Architektur-Studentengruppe der Jade-Uni in Oldenburg dabei sei, zusammen mit ihrem Professor Peter Fank einen Masterplan zu erstellen. Dazu müssen sie zwar vor Ort sein. Für ihre Flugkosten kommen sie aber selbst auf. Der Verein RHU müsse lediglich die Materialkosten für die erste Baumaßnahme übernehmen.

„Und dafür sammeln wir“, sagt die Vorsitzende, der sehr viel daran gelegen ist, die Bevölkerung hier für die Probleme in Uganda zu sensibilisieren und damit eine Basis für die notwendige breite Spendenbereitschaft zu zementieren. Deshalb beteiligt sich ihr Verein im Gleichklang mit Uschi Schmitthenner von der evangelischen Kirchengemeinde am „Entwicklungspolitischen Filmherbst 2017“, einer Veranstaltungsreihe des Landes unter der Fahne des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (EZEF).

Auf dem Plan des RHU steht der Dokumentarfilm „Der Fall Mubende“, der am Donnerstag, 9. November, um 19 Uhr in Anwesenheit des Regisseurs Michael Enger im evangelischen Gemeindehaus über die Leinwand flimmert.

Der Film schildert den Fall von Landgrabbing im ugandischen Mubende. Von dort wurden 2001 rund 4000 Menschen vertrieben, um Platz für eine Plantage zu machen.

Das „Rainbow House of Hope of Uganda“ ist eine Einrichtung, die sich für die Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Situation benachteiligter Jugendlicher in Uganda einsetzt. Weitere Infos zur Arbeit des Vereins gibt es unter www.rainbowhouse.info. Spenden sind auf das Konto mit der IBAN DE 21 6835 1557 0003 1788 52 / BIC: SOLADES1SFH bei der Sparkasse Wiesental erbeten.

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