Dass der Musiker gelegentlich zur kleinen Ukele greift, kommentierte er hintersinnig als Sparmaßnahme, da er als Künstler ja seit anderthalb Jahren vom „Sparkässli“ leben müsse.
Markus Manfred Jung machte seinerseits eine Hommage an den verehrten und bewunderten Manfred Marquardt, indem er einige von dessen Gedichten vorlas und eines, das er ihm gewidmet hat. Mit etwas Kuriosem, einem Hebelgedicht auf plattdeutsch, lockerte er den Hebel-Block auf.
Interessant war der Vergleich beim Sprachklang zwischen alemannisch und hochdeutsch in zwei Gedichten Jungs aus dem Buch „Schluchten von Licht“, die man dann in der Vertonung von Führe hören konnte.
Im zweiten Teil durfte der im Wiesental lebende Autor die wegen Corona ausgefallene Buchpremiere seines Glossenbandes „Wenn i e Rebschtock wär“ nachholen. Wegen der Lokalität wählte er humorvoll-hintergründige Schopfheimer Geschichten aus, die im Städtli oder zwischen Langenau und Enkenstein spielen. Das entlockte den Zuhörern schon von der vertrauten Örtlichkeit her ein Schmunzeln, war aber besonders durch den Klang und die Kraft seiner Mundart ein Ereignis.
Also ein gelungener kultureller „Neustart“ mit einer dichten Doppellesung, bei der eigentlich dann doch mehr Dichter „anwesend“ waren – zumindest geistig.