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Schopfheim Neue Klimaschutzbeauftragte für die Stadt

Werner Müller

Delia Kuhnert tritt Nachfolge von Christine Griebel an

Schopfheim  - Gut fürs Klima – nicht nur im Rathaus: Seit 1. Dezember hat die Stadt wieder eine hauptamtliche Klimaschutzbeauftragte und EEA-Koordinatorin: Delia Kuhnert.

„Das ist eine wichtige Stelle für ein wichtiges Thema“, freut sich Bürgermeister Dirk Harscher über einen „nahtlosen“ Übergang. Delia Kuhnert tritt die Nachfolge von Christine Griebel an, die die 2014 neu geschaffene Planstelle knapp sechs Jahre lang innehatte.

„Sie lebt Klimaschutz“, lobte der Bürgermeister die neue Mitarbeiterin bei der offiziellen Vorstellung am Mittwochnachmittag und sagte, sie sei bereits ein „bekanntes Gesicht“ in der Verwaltung.

Die Bürger stärker miteinbeziehen

In der Tat: Die 53-Jährige hat sich den Klimaschutz schon seit vielen Jahren auf die Fahnen geschrieben. Die studierte Textilchemie-Ingenieurin, mit ihrer Familie seit 2002 in Schopfheim wohnhaft, gründete gemeinsam mit einigen Mitstreitern bereits im Jahr 2007 den „Bürgerverein für eine klimaneutrale Stadt“ und war eine der Triebfedern dafür, dass die Stadt vor sieben Jahren erstmals am EEA-Wettbewerb (European Energy Award) teilnahm, in dem sie mittlerweile die erste Auszeichnung erhalten hat (wir berichteten).

„Klima und Umwelt haben mich schon immer interessiert“, erklärt Delia Kuhnert ihre berufliche Neuorientierung. Schon während ihrer bisherigen Laufbahn habe sie sich hauptsächlich mit Qualitätsmanagement befasst, das auch beim EEA-Prozess eine wichtige Rolle spiele.

Für ihre neue Aufgabe bei der Stadt hat sie sich vorgenommen, vor allem die Bürger noch mehr als bisher miteinzubeziehen, eventuell auch über ein entsprechendes Online-Portal, um gemeinsam mit ihnen neue Projekte anzustoßen. „Klimaschutz betrifft jeden“, so lautet das Credo von Delia Kuhnert. Die Stadt müsse in diesen Fragen zwar „Vorbild“ sein, doch ohne die tatkräftige Mitwirkung der Bürger seien nachhaltige Erfolge nicht erreichbar. Sie will es deshalb nicht nur bei VHS-Vorträgen belassen, sondern auch Kitas und Schulen besuchen (sobald das wieder möglich ist) und vor allem bei konkreten Maßnahmen die Bürger miteinbeziehen.

In Gedanken beschäftigt sich Delia Kuhnert schon jetzt mit einem ganz neuen Aufgabenfeld. Mit der Frage nämlich, welche Anpassungen erforderlich sind, um mit dem Klimawandel, der ja schon längst im Gange ist, fertig zu werden. Dabei geht es beispielsweise um die in Mode gekommenen Steingärten, die zwar pflegeleicht sind, aber das Mikroklima aufheizen und den Insekten das Leben schwer machen.

Als Klimaschutzbeauftragte wird sie aber auch ein wachsames Auge auf Bebauungspläne und Bauvorhaben werfen (Stichworte: Dachbegrünung, Solaranlagen, Fernwärme) und sich bei Themen wie Innenstadtberuhigung, Mobilität und Radwegkonzept zu Wort melden.

Anpassungen an den Klimawandel

„Wir sind froh, dass sie da ist“, betont Martina Milarch, Leiterin des Gebäudemanagement, in deren Abteilung die Stelle von Delia Kuhnert angesiedelt ist.

Klimafragen stehen auch für Bürgermeister Dirk Harscher weit oben auf der Themenliste. Deutschland zähle weltweit schon jetzt zu den 20 gefährdetsten Ländern bei Umweltkatasrophen, sagt er. Und muss dabei den Blick  nicht weit vor die Rathaustür schweifen lassen, wo dieser Tage Hochwasser und ein gravierender Erdrutsch einen Vorgeschmack davon geben, was da noch alles kommen mag.

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