Schopfheim Krabbeln, Klettern und Kuscheln

Petra Martin
Neues Angebot für Kinder in der Kleinkindphase: Im evangelischen Gemeindesaal geht jeden Montagnachmittag der Winterspielplatz in Betrieb. Foto: Petra Martin

Kooperationsprojekt: Winterspielplatz als offenes Angebot / Kinder toben, Eltern tauschen sich aus

Schopfheim - Auf einer Biene rollen, ein Holzgitter hochklettern, durch einen Tunnel krabbeln oder sich im Zirkuszelt verstecken? Das alles und noch viel mehr können kleine Kinder auf dem neuen Winterspielplatz in der Stadt.

Evangelische Kirchengemeinde, Familienzentrum und Diakonisches Werk haben sich zu einem Kooperationsprojekt zusammengeschlossen, um Kindern auch in den Wintermonaten Spiel- und Bewegungsangebote zu bieten.

Mit Erfolg. Gleich beim ersten Mal wurde das Team, bestehend aus Gemeindediakonin Lena Zacheus, Ulrike Binder, beim Diakonischen Werk zuständig für die Schangeren- und Familienberatung, sowie Daniela Mittl vom Familienzentrum, fast überrannt von Familien, die zum Winterspielplatz ins evangelische Gemeindehaus kamen. „50 Kinder und 35 Erwachsene waren da“, sagt Lena Zacheus. „Wir waren überwältigt“, so die Initiatorinnen, die das neue Projekt gemeinschaftlich stemmen.

Die Idee dahinter: Im Winter auf den Spielplätzen ist es kalt - besonders für die aufpassenden Eltern -, und andere Angebote sind oft schon ausgebucht; neue Familien in der Stadt bleiben außen vor. Der Winterspielplatz freilich ist ein offenes, niederschwelliges und kostenfreies Angebot, betont Lena Zacheus.

Familien können einfach vorbeischauen, das Alter der Kinder ist beschränkt von einem Jahr bis fünf Jahre. Einmal in der Woche baut das Team im evangelischen Gemeindehaus die Spielgeräte auf, dann heißt es hineinstürmen oder -krabbeln und alles in Beschlag nehmen - alles ohne Voranmeldung. Die Aufsichtspflicht haben indes die Eltern, die vor Ort bleiben müssen. „Das Kind abgeben und weggehen, ist nicht möglich“, unterstreicht das Team.

Die Spielgeräte, darunter ein Balanciergerät, Fahrgeräte und eine Wippe, sind neu. „Der evangelische Kirchenbezirk Markgräflerland hat das Projekt mit 2000 Euro bezuschusst“, freut sich Lena Zacheus.

Geld muss übrigens auch an die Berliner Stadtmission gezahlt werden, die sich den Begriff „Winterspielplatz“ habe schützen lassen, berichtet Lena Zacheus. Dafür darf das Projekt auch in Schopfheim diesen Namen tragen.

Der Winterspielplatz ist aber viel mehr als nur eine Möglichkeit für Kinder, sich in den kalten Monaten auszutoben. Er ist auch eine Austauschplattform: Junge Familien mit Beratungsbedarf können sich jederzeit an die drei Ansprechpartnerinnen von Kirchengemeinde, Diakonischem Werk und Familienzentrum wenden. Das Team beantwortet Fragen und gibt Informationen über Angebote in der Stadt oder hilft seelsorgerisch mit einem Gespräch.

„Schön ist, dass auch ein paar Väter kommen“, freut sich das Team, das mit dem Winterspielplatz auf große Resonanz stößt.

Eine Mutter, die mit ihren Kindern im dritten oder vierten Stock wohnt, habe sich sehr froh über das Angebot zum Austoben für ihren Nachwuchs geäußert.

Und man hilft sich gegenseitig: Das Gemeindehaus ist nicht barrierefrei, doch ab und an packen Konfirmanden an den zwei Treppen beim Kinderwagentragen mit an - und spielen auch mal mit den Kleinen in der Spiellandschaft im Gemeindesaal. Da kann’s draußen ruhig regnen.

Der Winterspielplatz findet einmal in der Woche jeden Montag von 15 bis 17 Uhr im evangelischen Gemeindehaus statt. Das offene Angebot spricht Familien mit Kindern von ein bis fünf Jahren an. Es gibt auch eine Still- und Kuschelecke. Für die Eltern steht Kaffee und Tee bereit, Essen muss selbst mitgebracht werden und darf in der Picknickecke verzehrt werden (damit nicht gleich der ganze Saal vollgekrümelt wird). Der Winterspielplatz besteht bis Ende März, dann geht er wieder im November in Betrieb.

Umfrage

E-Auto

Die EU hat ein weitgehendes Verbrenner-Aus bis 2035 beschlossen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading