^ Schopfheim: Krafttüte gegen die Einsamkeit - Schopfheim - Verlagshaus Jaumann

Schopfheim Krafttüte gegen die Einsamkeit

Ralph Lacher
Mit dem „offenen Weihnachtsabend on Tour“ signalisierten (von links) Dorothea Schaupp, Petra Klement-Dreyer und Ingeburg Schmid den Besuchten: „Ihr seid nicht allein“.                                                                                                                                                                                                                                                             Foto: Ralph Lacher

Diakonie: Offener Weihnachtsabend wurde in mobiler Form umgesetzt / 33 Menschen besucht

Nach zwölf „offenen Weihnachtsabenden“ mit meist gut 40 Teilnehmenden in Präsenz im Café Augarten in der Senioren-Wohnanlage Schärers Au realisierte das Team des Diakonischen Werks Schopfheim in den Corona-Jahren 2020 und 2021 eine vergleichbare Heiligabend-Aktion „On Tour“.

Von Ralph Lacher

Schopfheim. Und auch die diesjährige, damit 15. Auflage des „Offenen Weihnachtsabends“, war eine mobile Aktion – geleitet von Sozialpädagogin und „Familie- und Leben“-Projektleiterin Petra Klement-Dreyer. Man habe zum dritten Mal diese Version der geschätzten Veranstaltung gewählt, weil man in der Zeit der Vorbereitung nicht sicher war, ob oder wie Corona-Kontaktbeschränkungen gelten, erklärte die Diakonie-Fachfrau.

Sie hatte mit dem Team der Schopfheimer Diakonie im Vorfeld gemeinsam mit der katholischen und evangelischen Kirchengemeinde sowie dem SKM (Katholischer Verein für Soziale Dienste) für diese konfessionsübergreifende Aktion Sponsoren aufgetan.

Die Fahrnauer Metzgerei Stich hatte verschiedene Menüs vorbereitet, der Lebensmittel-Konzern Hieber kleine Präsente und der Gewerbeverein einen Gutschein zur Aktion beigesteuert. Dorothea Schaupp aus dem Weihnachtsabend-Team schrieb eine Andacht dazu. Diese drei Teile wanderten in eine schön dekorierte Tüte. Und mit diesen Tüten stattete Petra Klement-Dreyer am frühen Heiligabend elf Ehrenamtliche aus, bevor sich diese auf Tour begaben.

Tüten mit Menüs, Präsenten und Gutscheinen

Die 33 Tüten nebst Menü gingen nach Steinen, Maulburg, Hausen und sogar nach Wehr und Zell. Der Schwerpunkt der Frei-Haus-Lieferungen ging an Schopfheimer, die sich beim Diakonischen Werk angemeldet hatten. Überall gab es herzliche Dankesworte, war nach der Aktion von Dorothea Schaupp, Ingeburg Schmid und Petra Klement-Dreyer zu erfahren. Aber ganz deutlich sei auch geworden, dass alle, sowohl die Ehrenamtlichen als auch die Beschenkten, die Veranstaltung in Präsenz vermissen.

„Die schöne Atmosphäre im Café Augarten mit Chorgesang und gemeinsamen Liedern zum Klavier, vor allem die in besinnlichem Rahmen möglichen Gespräche fehlen uns“, sagte Dorothea Schaupp. Sie hatte gemeinsam mit einem kleinen, aber sehr engagierten Team einst die Präsenz-Veranstaltungen organisiert und hofft nun wie auch die Diakonie-Fachfrau Klement-Dreyer darauf, dass nächstes Jahr zu einer solchen Veranstaltung in Präsenz eingeladen werden kann.

Gespräche an der Haustür als Gesten der Zuneigung

Denn so richtig der Zielsetzung „Einsamkeit an Heiligabend entgegenwirken“ könne nur ein „offener Weihnachtsabend“ in Präsenz, betonte Petra Klement-Dreyer. Die kurzen, immer herzlichen Gespräche an den Wohnungs- und Haustüren seien zwar gerne angenommene Gesten der Zuneigung gewesen, könnten das Feiern aber in Gemeinschaft nicht ersetzen. Petra Klement-Dreyer hoffte, dass an Weihnachten 2022 und in Tagen, in denen Alleinsein in seiner ganzen Dimension meist schmerzlich deutlich wird, mit dem „Weihnachtsabend on Tour“ den Besuchten Kraft gegeben wurde, dieses Alleinsein zu bewältigen im Wissen, dass es Menschen gibt, die für andere gerne da sind.

„Ich denke, es ist uns gelungen, den 33 besuchten Menschen an Heiligabend zu signalisieren, dass sie nicht allein sind“, sagte Petra Klement-Dreyer. Und Dorothea Schaupp sprach von einem „guten Gefühl für uns Ehrenamtliche“ bei der Verteilaktion, die durch zwar kurze, aber gute Gespräche den Charakter von „Schenken und Beschenktwerden“ gehabt hätten.

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