^ Schopfheim: Lebensgrundlage für 6000 Menschen - Schopfheim - Verlagshaus Jaumann

Schopfheim Lebensgrundlage für 6000 Menschen

(kb)
Beim Rundgang durch das Kaffeecenter des Dikome/Kamerun-Vereins (von links): Klaus Fleck, Gerd Arzet und Christoph Hoffmann (FDP). Foto: Klaus Brust

Entwicklungshilfe: Weiterbildungsveranstaltung der FDP im Kaffeecenter des Dikome-Vereins.

Schopfheim - Was haben Kaffeebohnen aus Kamerun, der Dikome/Kamerun-Verein und zukunftsfähige Entwicklungspolitik miteinander zu tun?

Diesem Zusammenhang spürten etwa 30 Teilnehmer einer Weiterbildungsveranstaltung der FDP-nahen „Friedrich-Naumann-Stiftung der Freiheit“ im Kaffeecenter in Langenau nach.

Klaus Fleck, Vorstandsmitglied des Dikome/Kamerun-Vereins, berichtete unter der Überschrift „Wie soll Entwicklungsmanagement laufen?“ von seinen eigenen Erfahrungen, nachdem er 1982 erstmals nach Kamerun in das Gebiet Dikome/Balue gekommen war.

Schlüsselerlebnis seien im Jahr 1992 die Beobachtungen mit einer kirchlichen Delegation gewesen, als Frauen die Kaffeebohnen als Heizmaterial verwendeten, da die Früchte im unzugänglichen Regenwald nicht aufgekauft wurden.

So entstand die Idee der Direktvermarktung, um den benachteiligten Menschen im Partnerschaftsgebiet zu helfen; es entwickelte sich in 25 Jahren zu einem beachtenswerten Vorzeigeprojekt. Etwa 6000 Menschen in den Rumpi-Hills hätten dadurch eine Existenzgrundlage, so Fleck.

Im Laufe der Jahre entstanden weitere Hilfsprojekte wie eine garantierte sechsjährige Schulzeit für 130 Analphabeten (zwei Lehrer, Schulgeld und Unterrichtsmaterialien bezahlt der Dikome-Verein), eine Trinkwasserversorgung für drei Dörfer, medizinische Versorgung, Hilfen für Frauen und – neu – eine Lehrlingsausbildung in Elektrik und Landwirtschaft.

Bei einer Führung durch die Produktionsstätte und das Lager, das zur Zeit etwa 40 Tonnen Rohkaffee enthält, erläuterte Gerd Arzet den Vorgang des Röstens und die Abläufe vom Abfüllen bis zum Versand.

Christoph Hoffmann, FDP-Bundestagsabgeordneter und entwicklungspolitischer Sprecher seiner Fraktion, berichtete von seinen Reisen in die ärmsten Regionen der Erde.

In der lebhaften Aussprache kamen die großen Probleme der Menschheit wie Überbevölkerung, Hunger, Wasserversorgung, Kriege, Gesundheit und Bildung zur Sprache. Hoffmann sprach sich für neue Leitlinien in der Entwicklungspolitik aus, die nur durch multilaterale und bilaterale Systeme im internationalen Verbund geschehen können. Es sei ein Unsinn, dass jedes Land eigene Programme erprobe.

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