Schopfheim „Lebensmittel retten - Menschen helfen“

Markgräfler Tagblatt
Der Tafelladen im ehemaligen Stadthallenrestaurant öffnete am „Tafeltag“ die Türen für Besucher, die sich über die Arbeit informieren wollten. Foto: Hans-Jürgen Hege Foto: Markgräfler Tagblatt

Tafelladen: Beim „Tag der offenen Tür“ blickten Interessierte hinter die Kulissen

„Gemeinsam stark für Vielfalt und Mitmenschlichkeit“ lautete das Motto der bundesweiten Präsentation der Tafelläden und der Idee, die dahinter steckt und von der „Tafel“ mit wenigen Worten auf den Punkt gebracht wird: „Lebensmittel retten. Menschen helfen.“

Schopfheim (hjh). Zum zwölften Mal in Folge öffneten Deutschlands fast 1000 Tafelläden ihre Türen. Mit dabei war einmal mehr die „Tafel Schopfheim“, deren Team am Sonntag gleichzeitig ein kleines Jubiläum feierte, an das Brigitte Leisinger als Mitglied des dreiköpfigen Teams gleichberechtigter Vorstände erinnerte: „Vor einem Jahr sind wir von Gündenhausen hierher in die Stadthalle umgezogen.“

Und ihr Kollege Heinz Strütt ergänzte: „Wir sind richtig froh, hier zu sein. Auch unseren ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern macht es Spaß, hier arbeiten zu können, wo man sich nicht mehr gegenseitig auf die Füße steht.“

Am Sonntag fand allerdings die Ausnahme von der Regel statt. Denn jede Menge Besucher nutzten die Gelegenheit, hinter die Kulissen des Ladens schauen zu dürfen und dabei etwas über die Abläufe der ganz normalen „Arbeitstage“ zu erfahren, an denen „anspruchsberechtigte Bedürftige von Maulburg bis Todtnau sowie dem Kleinen Wiesental“ mit Lebensmitteln versorgt werden, die sie im Laden „gegen ein geringes Entgelt“ – das heißt 80 bis 90 Prozent unter dem eigentlichen Warenwert – erwerben können.

Die Helfer sind meist schon älter

Rund 60 überwiegend ältere Menschen setzen sich dafür ein, dass das „System Tafel“ funktioniert.

Koordiniert wird der Einsatz der ehrenamtlichen Helferschar von einem hauptamtlichen Ladenleiter, der für reibungslose Abläufe sorgt und quasi die Kette „schmiert“, die das ausgeklügelte Hilfsprojekt permanent in Bewegung hält. Fleißige Hände werden im Laden und in den Lagern dahinter gebraucht, die sich um „Brot von gestern, Joghurt mit kurzer Haltbarkeit, in den Supermärkten nicht verkauftes Obst und Gemüse, überproduzierte, falsch etikettierte Nahrungsmittel oder in beschädigten Verpackungen aus den Verkaufsregalen genommene Waren“ kümmern, welche die Fahrer der beiden tafeleigenen Transporter tagtäglich einsammeln und „in selbstverständlich einwandfreiem, bedenkenlos verwendbarem Zustand“ anliefern.

„Unsere Kunden sind überwiegend Familien sowie alte und alleinstehende Menschen“, beschreibt Brigitte Leisinger die Klientel, die Tag für Tag den Laden in Räumlichkeiten besucht, der bis vor einigen Jahren noch das Stadthallenrestaurant beherbergte. Und sie weist wie ihr Vorstandskollege Heinz Wüst darauf hin, dass der Betrieb der Tafel trotz des ehrenamtlichen Engagements ihrer Mitstreiter nur durch Mitgliedsbeiträge und Spenden aufrecht erhalten werden könne.

Mit diesen Einnahmen dürften zwar keine Lebensmittel ein- oder zugekauft werden, aber sie dienen der Deckung laufender Kosten wie etwa Miete, Strom oder Wasser und der Unterhaltung der beiden Abholfahrzeuge.

Spenden sind gerne gesehen

Es gab also am Sonntag beim „Tag der offenen Tür“, über den auch ein Team von „SWR aktuell“ am Abend berichtete, viel zu reden mit den Gästen, die sich nach Rundgängen durch den Tafelladen ein Süppchen auslöffeln durfte, das ihnen dank großzügiger Spenden der Wirte vom „Restaurant Glöggler“, „Kranz“ und „Krone Wiechs“ kostenlos eingeschenkt wurde.

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