Schopfheim Liebe zur Arbeit, zum Singen und zum Sport

Ralph Lacher
Werner Opitz kann heute seinen 90. Geburtstag feiern. Foto: Ralph Lacher

Jubilar: Werner Opitz feiert heute seinen 90. Geburtstag

Schopfheim - „Wer rastet, der rostet - und zwar in Körper und Geist“. Davon ist Werner Opitz, der heute bei bester Gesundheit seinen 90. Geburtstag feiern kann, fest überzeugt. Wenn dann noch eine zünftige Prise Humor dazu komme, könne man auch Schicksalsschläge verkraften, sagt der Jubilar.

Solche erlebte Werner Opitz schon in jungen Jahren. Geboren im ostdeutschen Fürstenwalde, geriet der Gymnasiast 1945 in die Wirren des endenden Zweiten Weltkrieges. Der Vater kam von der Front nicht zurück, die Mutter floh mit dem einzigen Sohn nach Berlin und später nach Oldenburg.

Dort arbeitete Werner Opitz als Knecht in der Landwirtschaft, das Gymnasium konnte er nicht mehr abschließen. Dafür entdeckte er auf dem Bauernhof nach eigenen Worten „die Liebe zur Arbeit in der Natur“. Nach Abschluss der Gärtnerlehre machte sich Opitz mit einem Fahrrad auf Wanderschaft, über Frankfurt bis Zürich, ehe er in Walldorf bei Heidelberg die Meisterschule besuchte.

Über 30 Auszubildende

Dort lernte er seine erste Frau Marianne kennen, die Hochzeit fand 1954 statt. Der Gärtnermeister fand Ende der 1950-er Jahre eine Stelle in Waldkirch, wo er erfuhr, dass in Schopfheim die Gärtnerei Wagner zur Übernahme stand.

1960 griff Werner Opitz zu und zog mit der Familie in die Schlierbachstraße. 34 Jahre lang führte er die Gärtnerei und legte dabei sein Augenmerk ganz bewusst auf die Ausbildung junger Menschen. „Über 30 junge Frauen und Männer haben bei uns gelernt“, erzählt der Jubilar.

Neben der Gärtnerei in Schopfheim betreute er zeitweilig eine zweite in Maulburg. Trotz des hohen beruflichen Aufwandes konnte Werner Opitz seine sportlichen und kulturellen Hobbys ausleben. Er war viele Jahre Sänger und 14 Jahre Vorsitzender im einstigen Gesangverein Schopfheim, dazu Geräteturner in der TSG und leidenschaftlicher Wanderer im Schwarzwaldverein.

Segelschein mit 60

Im Ruhestand frönte er zudem einer Leidenschaft aus jungen Jahren – dem Wassersport. Er machte mit 60 Jahren noch den Segelschein und war mit dem Boot auf Nord- und Ostsee und im Mittelmeer unterwegs. Nach der Wende schipperte das Ehepaar Opitz mit einem Hausboot auf der Spree und lernte so die alte Heimat aus ganz neuer Perspektive kennen.

Vor fast 20 Jahren ereilte den Jubilar ein Schicksalsschlag, als seine Ehefrau starb. Dank einem guten „Netzwerk“ habe er diese schwierige Lebensphase überstanden. Einen wichtigen Beitrag dazu leistete auch Ehefrau Nummer zwei, Elisabeth, die er nach vielen gemeinsamen Jahren 2018 heiratete.

Mit ihr unternimmt Werner Opitz gerne Nordic-Walking-Touren rund um seine Heimatstadt und geht zum Seniorentanz. Und er freut sich auf den heutigen Geburtstag, den er im Kreise seines „Netzwerks“ zu feiern gedenkt.

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