^ Schopfheim: „Marc us de Altstadt“ übernimmt die Macht - Schopfheim - Verlagshaus Jaumann

Schopfheim „Marc us de Altstadt“ übernimmt die Macht

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Der neue Statthalter „Marc us de Altstadt“ (mitte), flankiert von seinen beiden Vorgängern „Michi vom Eiemer See“ (li.) und „Werner vom Mitteldorf“. Foto: Christoph Schennen

Mit Narrenaufmarsch, Mottoverkündung und Vorstellung des neuen Statthalter läutete die Narrenzunft am Samstag die fünfte Jahreszeit ein.

Die Narrenzunft Schopfheim hat am Samstag seinen neuen Statthalter vorgestellt. Es ist Marc Kropf aus Gündenhausen, der als „Marc us de Altstadt“ regieren wird. Er ist der erste Statthalter der Schlattholz-Zinken. Bevor das Geheimnis gelüftet wurde, gaben seine beiden Vorgänger, „Michi vom Eiemer See“ und „Werner vom Mitteldorf“, auf dem Rathausbalkon Hinweise zum neuen Regenten, die die auf dem Rathausplatz versammelten Fasnachter zum Spekulieren anregte.

Kulturgut Fasnacht

Bürgermeister Dirk Harscher überreichte dem Statthalter den Rathausschlüssel und wünschte ihm eine „tolle Zeit“. Er wies darauf hin, dass die Fasnacht in Schopfheim eine große Tradition habe und die Narrenzunft mit 1300 Mitgliedern eine der größten Vereine in der Stadt sei.

Die hiesige Fasnacht gehe auf das Jahr 1650 zurück, so Harscher. 1820 gab es den ersten Maskenball, 1936 den ersten organisierten Umzug. „Es ist wichtig, dass wir mit dem Kulturgut Fasnacht gut umgehen“, mahnte der Burgi.

Hästräger in der Stadt: Ein untrügliches Zeichen , dass die fünfte Jahreszeit beginnt. Foto: Christoph Schennen

Mit spitzer Feder

Die Fasnachtsausgrabung begann mit Schüssen der Hurlibauskanone und dem Einmarsch der Zinken. Markus Weiß, Vogt des Städtlizinke, gab am Kronenbrunnen anschließend den von Klaus „Müsli“ Strauß geschriebenen Prolog zum Besten, in dem die in der Stadt diskutierten Themen aufs Korn genommen wurden.

„D’Narre sin jetzt wieder uf de Strooß“, stellte er fest. Zur Hebelschule meinte er: „Diejenige, wo mit Umbau prahle, häns gued – die bruuche jo nit zahle. Wo nimmt d’Stadt de Pulver her? Des z’rote, des isch garnit schwer. Me duet s’Filetstück vo Schopfe unseri Kulturfabrik dodefür voochlopfe.“

Die „Feger“ aus dem Städtlizinken hieven traditionell die „Fasnacht“ und das Motto aus dem Kronenbrunnen; Zinkenvogt Markus Weiß verlas den Prolog. Foto: Christoph Schennen

Weiß kritisierte auch die Reparatur des Bodenbelags auf dem Marktplatz. „Uf’m Märtplatz, d’Bodeplatte, scho mängi het eweng e Schnatte (…) Sie dien die Riss mit Teer zueschmiere, des duet e schöni Stadt nit ziere. Doch nit nur d’Riss dien sie mit Teer zumache – sie ersetze mit dem Teer au ganzi Platte. (…) Ich sag jetzt do mit Fueg und Recht, wenn’s schön soll sii, isch flicke schlecht.“

Aufs Korn genommen wurde auch die Begrünung der Hauptstraße („De Adler-Kreisel, beispielswiis, de wird’s Tor zum Paradies.“), der Austausch des Fasses beim Stadtfest, wo der Hahn zu groß für das Spundloch war, das Zentralklinikum und das Ladensterben („De Ichaufsweg wird lang und schwer, do mueß ganz schnell e Lösung her.“).

Motto fürs (Narren)jahr

Anschließend wurde von bengalischen Feuern flankiert eine Kiste aus dem Brunnen gezogen – Weiß holte die darin enthaltene Flasche heraus, schmetterte sie auf dem Boden und entnahm ihr das neue Fasnachtsmotto, das von Ozume Frank Pfeiffer verkündet wurde „S’isch immer s glich, numme weng anderscht“.

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