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Schopfheim „Marode Schule und eine desolate Halle“

Markgräfler Tagblatt
Die Erweiterung der Kita bei der Schule beschäftigte den Ortschaftsrat (Archivfoto) Foto: Werner Müller

Ortschaftsrat: Aufstockung der Kita löst Grundsatzdiskussion über die Infrastruktur in Langenau aus

Schopfheim-Langenau (hjh) - Die (fast) noch neue Kita in der Fritz-Reimold-Straße zwischen neben Grundschule und Halle bekommt eins aufs Dach.

Martina Milarch und Holger Waßmer vom Gebäudemanagement der Stadt stellten im Ortschaftsrat den Entwurf fürs Oberstübchen vor. Die Aufstockung soll Platz schaffen für zwei zusätzliche Gruppenräume für jeweils zehn Kinder unter drei Jahren.

Martina Milarch erläuterte, dass das Obergeschoss ähnlich aufgebaut sein wird wie das Erdgeschoss. In Erwartung weiterer Planungen auf dem Weg zur barrierefreien Anbindung an die Grundschule („in vier bis fünf Jahren“) wird es in der zweiten Etage eine Mensa mit kleiner Küche geben, einen Personal- und einen Bewegungsraum sowie zwei Schlafräume. Ein (Not-)Ausgang auf der Nordseite des Gebäudes ist gleichzeitig der Zugang zu einer kleinen Terrasse, von der eine (Flucht-)Treppe hinunter auf die Frei- und Spielflächen hinter dem Kindergarten führt. Aktuell sei es kaum möglich, auch das Obergeschoss barrierefrei zu erreichen. Deshalb, so Milarch, werde die Stadt versuchen, eine befristete Befreiung von dieser Auflage zu erhalten.

Ortschaftsrat Frank Schirmeier machte keinen Hehl daraus, dass er dem Bauantrag nicht zustimmen werde. „Ich bin vom Glauben abgefallen, als ich den Plan gesehen habe“, sagte er und zielte konkret auf die Planung der vergrößerten Außenanlagen. Was beim Bau der neuen Kita noch abgelehnt worden sei, sei jetzt scheinbar problemlos möglich, ärgerte sich Schirmeier.

 „Damals hieß der Bürgermeister auch noch nicht Dirk Harscher. Die Bereitschaft zu Konzessionen ist heute wesentlich größer als damals“, versuchte Walter Würger die Wogen zu glätten.

Hans Jörg Sprich wies verärgert auf die Notwendigkeit des Wirtschaftswegs hin, den die Verwaltung künftig sperren will.

Auch der Bürgermeister versuchte zu schlichten: „Das Gebäude steht halt jetzt, wo es steht“, konstatierte er. Über alles andere könne man reden, meinte er und präsentierte zum Wirtschaftsweg eine praktikable Lösung: „Für den Durchgangsverkehr könnten wir den Weg schließen. Aber wir könnten ihn so gestalten, dass er bei großen Veranstaltungen und vor allem im Notfall wieder geöffnet werden kann.“ In der übrigen Zeit könnte er dann zusammen mit dem benachbarten Gelände für die Kinder zum Spielen zur Verfügung stehen.

Hans Jörg Sprich war mit seiner Kritik aber noch nicht fertig. Die Kita werde zwar doppelt so groß, dafür aber habe der Teilort den „Flaschenhals mit der maroden Grundschule und einer desolaten Halle am Hals.“ Es gebe keine Lösungen für die Vereine, kein Konzept für die Schule.

„Nichts geht“, sagte Sprich, dabei sei der Bedarf an einem Ausbau der Infrastruktur auch im Hinblick auf die beiden Neubaugebiete „Stalten“ und „Im Loh Nord“ extrem groß.

Da hakte schließlich auch noch einmal der Ortsvorsteher ein. Er räumte zwar ein, dass die Stadt eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben habe und dass die Grundschule Langenau wie die Max-Metzger-Schule in der Planung der Stadt nach dem Campus „an zweiter Stelle“ rangiere. Aber, so Würger, der Teilort werde in absehbarer Zeit enorm wachsen. Deshalb müsse man in die Infrastruktur investieren.

Bei allen berechtigten Wünschen müsse die Stadt schauen, „was der Haushalt hergibt“, erklärte der Bürgermeister und meinte mit Blick auf die Kritik am Zustand der Schulen, diesbezüglich brauche sich die Stadt auch landkreisweit „ganz und gar nicht zu verstecken.“

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