Schopfheim „Mit der Musik groß geworden“

Hans-Jürgen Hege

Patrick Lindner: 300 Fans beim Konzert zum Tournee- und Jahresabschluss.

Schopfheim - „Feliz navidad“, wünschte Patrick Lindner. Und das Tournee-Ensemble, das seit Mitte Dezember mit ihm durch deutsche Lande reist, um den Fans von Volksmusik und Schlagern den Advent mit „Weihnachtsträumen“ zu versüßen, stimmte fröhlich mit ein: „Fröhliche Weihnacht überall“.

Auch in Schopfheim, wo die Tournee im grandiosen Finale gipfelte und wo Patrick Lindner unterm Kupferdach noch ein paar „Zuckerle“ loswurde, nachdem das Publikum begeistert Kopf stand und die lautstark geforderte Zugabe zugesichert bekommen hatte: „Das größte Dankeschön geht an sie, meine Damen und Herren, liebe Freunde. Sie haben uns wirklich einen so wunderschönen Nachmittag beschert. Es hätte keinen schöneren Abschluss unserer Tournee geben können als den hier in Schopfheim. Herzlichen Dank dafür. Sie waren ein Traum-Publikum“, sagte die Schlager- und Volksmusik-Ikone, die im kommenden Jahr das 30-jährige Bühnenjubiläum feiert.

Die Zeit stand still

Und das Lob von Herzen ging der 300-köpfigen Fangemeinde „runter wie Öl.“ Es waren vorwiegend die älteren Semester, die sich das Schmankerl in Schopfheimes guter Stube zum Jahresende gönnten.

Hinter den vielen Freunden der leichten Muse sollte dann ein ganz bezaubernder und wohl auch beeindruckender Nachmittag liegen mit viel Musik und Texten, die mit der einen oder anderen Jugenderinnerung verknüpft eine ganz besondere Bedeutung haben würde. „Wir sind mit dieser Musik groß geworden“, sagte ein Oldie mit strahlenden Augen, weil er „vom Patrick“, von den „Stimmen der Berge“ und von den Tiroler „Geschwistern Niederbacher“ eine DVD mit Autogramm und Widmung ergattern konnte.

Medleys von Lindners größten Hits wie etwa der Song von „den kleinen Dingen des Lebens“, der Patrick Lindner 1990 an die Spitze von Caroline Reibers „Superhitparade“ spülte und es damals so gut wie heute schaffte, das die Zeit in der Festhalle der Markgrafenstadt für ein paar Stunden langsamer verging oder hie und da sogar mal stillstand, weil sich einmal „die kleine Tür zum Paradies“ leise und quietschfrei öffnete, ein „kloner Bua“ hereinschneite oder die Gefühle mit dem gelernten Koch „Achterbahn“ fuhren. Er hat sie alle gekannt, die ganz großen seiner Branche. Und er hat sie alle prima drauf, die Rex Gildos, Heinos und Udo Jürgens dieser Welt.

„Viele unglaublich schöne Momente“ und viele „unglaublich schöne Erinnerungen“ kochen nicht nur im Publikum, sondern auch in ihm selbst hoch, wenn er als „Bote des Lichts“ Feuer entzündet oder „das Glück zu zweit“ heraufbeschwört, die dunkle Sonnenbrille aufsetzt, um in Heinos Rolle die „schwarzbraune Haselnuss“ übers Parkett zu rollen und das Publikum zu einem Besuch von Gildos „Fiesta Mexicana“ mitzunehmen, auf der Tortillas serviert wurden und auf der er Häppchen von Udo Jürgens präsentierte, „aber bitte mit Sahne“.

Schlager-Kulthits

Perfekt ins Programm passten die Geschwister Niederbacher, die sich als exzellente Führer durch die Tiroler Berge erwiesen und die Schopfheimer „Weihnachtsträume“ mit ein paar prächtigen „Südtiroler Heimatsternen“ mischten.

Oder eben die schon erwähnten fünf wohltönenden „Stimmen der Berge“, die mit den größten Kulthits der deutschen Schlagerszene glänzten und dabei ehemalige Straßenfeger wie den, der sich mit den „roten Lippen“ des Fräuleins im letzten Autobus beschäftigte, die Cliff Richards schon 1968 im Original aus dem inneren Gleichgewicht brachten und die Jahre danach auch Peter Kraus, unbedingt zu „küssen“ beabsichtigte.

In der Stadthalle, in der die kampferprobte Stadtmusik-Mannschaft in der Pause für ein wenig „Prickelwasser“ sorgte, gingen nach zweieinhalb Stunden die Lichter im Jahr 2018 zum letzten Mal aus. Geht’s nach Patrick Lindners Team, werden seine Gäste auch im neuen Jahr wieder im Rampenlicht stehen.

„Ich wünsche mir, dass wir uns im neuen Jahr wieder ganz, ganz oft sehen können. Am allerschönsten wäre es eben live und in Farbe“, sagte er und verabschiedete sich mit einem Lied, das seit 200 Jahren die Herzen der Menschen aufwühlt und das er zusammen mit seinen Freunden und seinem sehr nachhaltig begeisterten Publikum anstimmte: „Stille Nacht, heilige Nacht…“.

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