Schopfheim Musikalische Reise voll Stimmgewalt

Von Gudrun Gehr
Acht Stimmen vereinten sich zum beeindruckenden Klangerlebnis. Foto: Gudrun Gehr

Kultur: Vocalensemble Freiburg verschafft in St. Bernhard einen ergreifenden Hörgenuss

Einen Ohrenschmaus der ganz besonderen Art präsentierte das Vocalensemble Breisgau mit seinem Konzert „Acht Stimmen im Advent“ in der gut besuchten Kirche St. Bernhard.

Von Gudrun Gehr

Schopfheim. Das Vocalensemble Breisgau ließ vier- und achtstimmige Vokalwerke klassischer Komponisten wie Heinrich Schütz, Johann Sebastian Bach oder Anton Bruckner erklingen und übertraf die Erwartungen der Besucher bei Weitem.

Ensemblemitglied Andreas Mölder, hauptamtlicher Kirchenmusiker in Lörrach und Schopfheim, bereicherte das überwiegend aus Vokalstücken bestehende Programm mit seinem Orgelspiel um eine weitere Facette.

Neben Mölder gehören Michaela Ortlieb-Steffe, Kerstin Bögner, Alina Kirchgässner, Karin Karle, Jonas Bruder, Stefan Pöll und Manuel Klingenmeier zum Ensemble.

Die vorweihnachtliche Reise durch die Musikgeschichte startete mit zwei Strophen des vierstimmigen Bachschen Chorals „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ das der für die Zuhörer zunächst unsichtbare Chor auf der Empore intonierte; dazwischen ertönte das Choralvorspiel für Orgel mit dem einprägsamen und kunstvollen Thema. Weiter ging es mit dem alten französischen Adventslied aus dem 15. Jahrhundert „Veni, veni Emmanuel“, einem achtstimmig gehaltenen Satz von Hillerud mit einer Andeutung der alten gregorianischen Melodie.

Einen außerordentlichen Genuß mit Chorgesang der Extraklasse vermittelte das Ensemble im „Deutschen Magnificat“ von Heinrich Schütz, bei dem im Wechsel der Achtstimmigkeit zur Doppelchörigkeit ein abwechslungsreicher Effekt erzielt wurde. Das folgende getragene Choralvorspiel „Meine Seele erhebt den Herrn“ stammte aus den Schübler-Chorälen von Bach, BWV 648.

Die nächsten drei Stücke widmeten sich der Gottesmutter Maria. Ein achtstimmiger Satz von Stefan Claas mit dem bekannten Adventslied „Maria durch ein Dornwald ging“ zeigte sich voller feierlicher Weihnachtsstimmung. Die Interpretation des ergreifenden Adventsliedes sorgte – unabhängig von der Kühle in der Kirche – für Gänsehaut. Es folgten zwei weitere Marienlieder von Anton Bruckner, „Tota pulchra es Maria“ und „Ave Maria“, mit faszinierender Klangvielfalt.

Zum Schluss nutzte das Ensemble die eindrucksvolle Akustik der Kirche für eine brillanten Choreografie über Bruckners „O Heiland reiß die Himmel auf“. Das Ensemble verteilte sich im Kirchenraum, so dass die Stimmen die Zuhörer im Wechselspiel aus unterschiedlichen Richtungen erreichten. Der Chor verabschiedete sich von seinem Publikum mit einem zu Herzen gehenden „Im Advent“ von Felix Mendelssohn Bartholdy.

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