Gut zwei Dutzend Gruppen sorgten für mächtige Narrentrubel, hunderte Zuschauer verfolgten das Treiben.
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Ordentlich Leben in die Stadt brachte am Sonntagnachmittag der Fasnachtsumzug: Vor allem in der Innenstadt zwischen Marktplatz und Pflugkurve drängten sich die Zuschauer dicht an dicht am Straßenrand, dazwischen sorgten gut zwei Dutzend Gruppen, Wagen und Musiken – ganz überwiegend Eigengewächse aus Schopfheim und seinen Ortsteilen – für mächtig Gewusel.
Buntes Treiben
Ob die Langenauer Holzhauer mit ihren gutmütigen Gesichtern, schaurig heulende Stollewölf aus Schönau oder die Hexenvariationen in unterschiedlichen Grimmigkeitsstufen: An Masken und Häs gab es auch in diesem Jahr einiges zu sehen.
Die Polepostition beim Schopfheimer Umzug gehört traditionell der Aruba-Musik und den beiden Statthaltern: Die Kinder-Version „Leon vo de Füchs“ grüßte sein Fußvolk vom großdimensionierten VW-Käfer herab. Sein erwachsenes Pendant „Marc us de Altstadt“ thronte nochmals einige Meter höher, auf dem Dach des rollenden Rathauses und umschwärmt von zahlreichen Bienlein – Anspielung auf das Imker-Hobby des Narrenchefs.
Der Pleitegeier kreist
Die Zahl der von den Zinken kreierten Wagen war in diesem Jahr recht überschaubar, waren aber jeder für sich ein Hingucker. Lärm und Qualm, Ampel hier, Bagger dort und Baugrube da: Der Städtlizinken widmete sich humorvoll dem „Baustellenchaos im Städtli“ – und wo sich die nächste Grube auftut, entscheidet, wenn’s nach ihnen geht, das Glücksrad.
Als Mischung aus Friedhofskapelle und leerstehender Ladenzeile kam das Gefährt des Hexenzinken daher – obenauf der Pleitegeier und aus dem Hintergrund das Lied vom Tod.... „D’Wahl häsch in Schopfe nit – muesch halt chaufe, was es git“, reimten die Hexen angesichts des grassierenden Ladensterbens.
Das volle Kontraprogramm zu so viel Depression fuhr der zur Hippie-Kommune mutierte Sternenzinken: Dicke Joints, schillernde Regenbogenfarben und wolkenweise Luftballons: „In de Welt git’s gnueg Hass & Stress. Mir sin für Love, Peace & Happiness“, so die zugehörige Losung.
Märchenhafte Erscheinung
Märchenhaft ging’s auch beim nächsten Wagen zu: Der Städtlizinken im 66. Jahr, Disney im 100. – Grund genug, den Zinkenwagen als rollendes Märchenschloss zu kreieren – Zinkenvogt Markus Weiß als hinreißende Cinderella obenauf, Panzerknacker, Zwerge und Donald Ducks hintendrein.
Der Aumazinken schließlich widmete sich dem Gastronomen Hans Glöggler und dessen jüngstem Aprilscherz. „De Glöggler Hans isch witt bekannt, bi dem wachse sogar d’Spargle am Stroßerand“.
Migrationsforscher Hans Vorländer rät der Bundesregierung, sich in der Asylpolitik um Lösungen mit EU-Partnern zu bemühen und sich verstärkt um die Integration zu kümmern, weil Deutschland Zuwanderung braucht. Was meinen Sie, wäre das der richtige Weg?