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Schopfheim Neuer Hochbehälter für 3,3 Millionen

Markgräfler Tagblatt

Wasserversorgung: Zweckverband beschließt Wirtschaftsplan 2021 /Ärger über Auflagen

Die Pandemie macht auch scheinbar Unmögliches möglich: Nach rekordverdächtigen 58 Sekunden waren beim Treffen des „Zweckverbandes Abwasserversorgung Dinkelberg“ in der Stadthalle unter Vorsitz von Bürgermeister Dirk Harscher gleich drei Tagesordnungspunkte vom Tisch.

Von Hans-Jürgen Hege

Schopfheim . Darunter der Wirtschaftsplan für das Jahr 2021, in dem laut Verbandsrechner Arno Asal im Erfolgsplan mit Erträgen und Aufwendungen von 621 000 Euro, im Vermögensplan mit Einnahmen und Ausgaben von 477 000 Euro zu rechnen ist. Die Betriebskostenumlage beträgt auf der Grundlage der Trinkwassermenge aus dem Jahr 2019 590 000 Euro.  

Arno Asal hatte im Vorfeld der Versammlung ganze Arbeit geleistet. Den Verbandsmitgliedern hatte er die Unterlagen online zugestellt. Rückfragen dazu gab es vor dem einstimmigen Beschluss denn auch keine mehr.

Auch die großen Brocken wie die Restfinanzierung für die Feinwirktechnik (40 000 Euro), die Neuausweisung der Schutzgebietszone II (24700 Euro) sowie die Finanzierung der Notstromversorgung (100 000 Euro) und die Planungskosten für den Neubau des Hochbehälters Wiechs in Höhe von 250 000 Euro nahmen die Verbandsmitglieder ohne Murren zur Kenntnis.

Der Bau des Hochbehälters ist für 2022 und 2023 geplant. Die Finanzierung der Baumaßnahme über 3,3 Millionen Euro soll laut Verbandsrechner über  Zuschüsse und über eine Kreditaufnahme erfolgen.

 Dadurch allerdings werde sich die Situation im Vermögensplan, der sich derzeit auf 477 000 Euro beläuft, künftig drastisch verändern, so Asal. Im Jahr 2021 schlagen rund 1,5 Millionen Euro für den Neuen des Hochbehälters auf dem Hohen Flum zu Buche. Eingeplant ist für dieses Projekt freilich auch ein Zuschuss in Höhe von 450 000 Euro (das sind 30 Prozent der Baukosten). Die Restfinanzierung ist für 2023 vorgesehen.

Im laufenden Jahr machte dem Zweckverband der heiße und trockene Sommer zu schaffen. Unter anderem kosteten die Pumpen, die das Grundwasser vom Wiesental auf den Dinkelberg befördern, rund 30 000 Euro mehr als geplant. Der Schuldenstand werde sich Ende 2020 „voraussichtlich“ auf gut eine Million Euro belaufen, so Asal.

 Über schier „unglaubliche Auflagen“ für die Einrichtung eines Waldkindergartens regte sich Maulburgs Bürgermeister Jürgen Multner auf. Anlass war eine Anfrage aus Richtung Rheinfelden/Grenzach-Wyhlen, ob ein dort geplanter Waldkindergarten an die Wasserversorgung angeschlossen werden könnte, obwohl die Verbandstechniker dieses Ansinnen mit dem Hinweis auf  die Versorgungssicherheit bisher kategorisch abgelehnt hatten.

Oberbürgermeister Klaus Eberhardt versprach, die Frage intern zu klären. Grundsätzlich nämlich sollte ein solcher Anschluss möglich sein, meinte er, um dann Jürgen Multner beizupflichten, der glaubt, dass die Aufsichtsbehörden bei solchen „pädagogisch besonders wertvollen“ Einrichtungen die Messlatten viel zu hoch ansetzen.

„Naturpädagogisch ist dieses Verhalten auf gar keinen Fall gerechtfertigt“, ärgerte sich Multner, dessen Gemeinde sich erst jüngst mit dem Problem auseinandergesetzt und sich dabei fast die Zähne ausgebissen hätte. Wie übrigens auch Schopfheim, dessen Bürgermeister Dirk Harscher zunächst bemerkte, dass die beiden Waldkindergärten seiner Stadt zwar nicht an die Wasserversorgung angeschlossen seien, dass die Verwaltung im Kindergarten- und Schulbereich aber auch in anderer Hinsicht mit oft unverständlichen Vorschriften zu kämpfen habe.

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